Erste Sequenz: Konflikt
Während die Jugendliche A ihr Anliegen einbringt, entsteht eine Diskussion. Diese entwickelt sich zu einem Streit zwischen ihr und der Jugendlichen B. Der Streit mündet in der Androhung von Gewalt seitens der Jugendlichen A, welche das Anliegen eingebracht hat.
Reflection in Action
- Emotion Klient/in (J. A. & B): Aggressives Verhalten als Reaktion auf Vorwürfe, werden laut.
- Emotion Professionelle/r: Konflikt löst Anspannung und Unsicherheit aus, hat das Gefühl es geht zu weit, Handlungsbedürfnis.
- Kognition Professionelle/r: „Ich warte ab, ob sie den Konflikt selbst lösen können“, „es gibt keine Einigung“, Einschreiten, wenn es nicht zur Lösung kommt.
Zweite Sequenz: Intervention
Die Sozialpädagogin interveniert, indem sie deutlich signalisiert, dass keine Gewaltandrohungen akzeptiert werden. Nach mehreren Zurechtweisungen beenden die Sozialpädagogen das Konfliktgespräch mit dem Angebot, diese Auseinandersetzung in einem anderen Rahmen weiter zu bearbeiten. Danach wird der Gesprächsabend zu Ende geführt.
Reflection in Action
- Emotion Klient/in: …
- Emotion Professionelle/r: Provoziert durch Grenzüberschreitung, angespannt, nervös, aber selbstsicher.
- Kognition Professionelle/r: Ich muss eingreifen, die Drohungen stoppen“, Klarstellen, wo die Grenzen sind, Konfliktklärung vertagen und zu einem anderen Zeitpunkt wiederaufnehmen.
Dritte Sequenz: Erneute Kontaktaufnahme
Später finden die beiden Sozialpädagoginnen die Jugendliche A weinend im Eingangsbereich auf dem Sofa. Die Sozialpädagoginnen sprechen die Jugendliche auf den Zusammenhang zwischen ihrer Befindlichkeit und der vorangegangenen Konfliktsituation an. Sie bieten ihr Unterstützung bei einem Klärungsgespräch mit der Jugendlichen B an. Jugendliche A nimmt dieses Angebot an, woraufhin die Sozialpädagoginnen die Jugendliche B fragen, ob auch sie zu einem Klärungsgespräch bereit ist. Die Jugendliche B willigt ebenfalls ein.
Reflection in Action
- Emotion Klient/in (J. A): Weinen, Unwohlsein, Unzufriedenheit über Situation, Einsicht, dankbar für Aufmerksamkeit und Unterstützung.
- Emotion Klient/in (J. B): Bereitschaft.
- Emotion Professionelle/r: Mitgefühl, Erleichterung über Gesprächsbereitschaft der Jgdl., Zuversicht, motiviert die Konfliktlösung zu begleiten.
- Emotion Professionelle/r: „Was sind die Hintergründe der Befindlichkeit der Jgdl. A?“, Gespräch mit Jugendlicher A suchen, Möglichkeit, ein Klärungsgespräch zu initiieren, bei Zustimmung von Jgdl. A Jgdl. B zu einem Gespräch bitten, Absprache mit Mitarbeiterin.
Vierte Sequenz: Mediation
Die Sozialpädagoginnen sprechen die Konfliktsituation und die Befindlichkeit der Jugendlichen A. an und initiieren dadurch das Klärungsgespräch zwischen den beiden. Jede der Jugendlichen wird aufgefordert, die Geschehnisse und die dabei entstandenen Gefühle aus ihrem Blickwinkel zu erzählen. Die Jugendlichen tauschen sich aus und werden bei gegenseitigen Anschuldigungen von den Sozialpädagoginnen darauf hingewiesen, in Ich-Botschaften zu sprechen. Die Jugendlichen können dies umsetzen und die jeweils andere Sichtweise annehmen und verstehen. Die Spannung zwischen den Jugendlichen kann gelöst werden und hat eine erleichterte und fröhliche Atmosphäre zur Folge.
Reflection in Action
- Emotion Klient/in (J. A & B) : Offenheit, Bereitschaft.
- Emotion Professionelle/r: Genugtuung, Stolz, Erleichterung, dass die Situation gelöst werden konnte; Freude darüber, dass Jgdl. darauf ansprechen.
- Kognition Professionelle/r: Anregung zur Konfliktlösung, die Jgdl. auf ihnen bekannte Kommunikationsregeln hinweisen, Bestätigung der erfolgreichen Durchführung des Klärungsgesprächs, Reflexion der Situation mit Mitarbeiterin.