Folgen aufzeigen / im Kontext Familienbegleitung eines UMA

Stichwörter:

Der Pflegefamiliendienst vermittelt unbegleitete, minderjährige Asylsuchende (UMA) in Pflegefamilien. Eine Sozialarbeiterin (PSA) übernimmt die Fallführung des UMA, sowie die Begleitung und Beratung der Pflegefamilie. Gespräche finden zur Standortbestimmung statt, sowie bei Krisen und Vorfälle die speziell besprochen werden müssen.

Vorausgehend zur beschriebenen Situation hatte sich der Klient (UMA) in eine strafrechtliche Situation gebracht, in der er jemanden unter Gewalt- und Waffenanwendung bedrohte. In Folge wurde er von der Polizei im Haus der Pflegefamilie abgeholt und verbrachte eine Nacht in Untersuchungshaft. Der Klient ist 16 Jahre alt, männlich, aus Syrien und lebt seit 2015 bei der Pflegefamilie. 

 

 

Klient, PSA Institution und PSA Pflegemutter setzen sich zum vereinbarten Gespräch zum weiteren Vorgehen nach dem Vorfall gemeinsam an den Wohnzimmertisch im Haus der Pflegefamilie. Die PSA Institution erklärt den Grund des Gespräches und bittet den Klienten aus seiner Sicht die Vorkommnisse zu schildern. Dieser erklärt mit Unmut und sich rechtfertigend den Vorfall, wobei er immer wieder die Schuld seinem Kollegen zuschiebt. Er bezeichnet sich selbst als unschuldig und Opfer der Situation. Die PSA  Institution nennt dem Klienten mögliche Konsequenzen seiner Handlungsweise, doch dieser betont immer wieder seine Unschuld an der Situation und wiederholt, dass er nichts dafür konnte. Er hätte keine andere Reaktionsmöglichkeit gehabt. Die PSA Institution und auch die PSA Pflegemutter erklären dem UMA, dass er die Möglichkeit gehabt hätte, sich nicht in den Vorfall verwickeln zu lassen und zeigen ihm noch einmal mögliche Konsequenzen auf. Eines davon wäre der negative Asylentscheid und die Ausschaffung aus der Schweiz. Auch darauf reagiert der UMA eher passiv und gleichgültig. Er zieht sich verbal aus dem Gespräch zurück und verbringt die restliche Zeit im Gespräch mit einer lässigen Haltung, Schulter zuckend, den Blick von PSA Institution und PSA Pflegemutter weggerichtet, passiv am Tisch. Auf die Betonung der PSA Institution auf seine Verantwortung für sein Handeln und seine Konsequenzen reagiert er nicht mehr. Die PSA Institution fragt bei der PSA Pflegemutter nach weiterem Vorgehen ihrerseits und diese erklärt, dass sie mit ihrem Mann die Situation besprochen und entschieden hätten, dem UMA noch eine Chance zu geben, um aus dem Vorfall zu lernen. Bei einer Wiederholung würde er jedoch das Pflegehaus verlassen müssen. Die PSA Institution hält das fest und sagt dem UMA, dass er Glück habe so eine verständnisvolle Pflegefamilie zu haben. Andere wären schon lange raus geworfen worden. Er solle dafür dankbar sein und sein Verhalten in Zukunft ändern. 

Erste Sequenz: Ankommen – Gesprächseinstieg

Die PSA Pflegemutter öffnet die Haustür als es klingelt.  Es ist die PSA Institution welche pünktlich zum vereinbarten Zeitpunkt ankommt. Die PSA Pflegemutter. bittet die PSA Institution. hereinzukommen und im Wohnzimmer wie üblich am Wohnzimmertisch Platz zu nehmen. Die PSA Pflegemutter fragt sie, was sie gerne trinken möchte. Diese bittet um einen Tee. Die PSA Pflegemutter bereitet diesen vor und ruft in den ersten Stock den UMA, dass er kommen soll, die PSA Institution sei schon da. Der UMA kommt und setzt sich ebenfalls an den Tisch. Die PSA Pflegemutter fragt auch ihn ob er etwas trinken möchte und bringt ihm auf seine Bitte hin ein Glas Wasser. Sich selbst macht sie einen Kaffee. Als alle bedient sind, setzt sie sich ebenfalls an den Tisch. Die PSA Institution begrüsst den UMA und erklärt, weshalb sie da ist: Der UMA wurde wenige Tage zuvor von der Polizei abgeholt und war eine Nacht in Untersuchungshaft. Er hat eine Anzeige wegen Körperverletzung bekommen. Das Gespräch wurde aufgrund dieser Lage gesetzt um alles zu besprechen. Der UMA bestätigt was passiert ist und erklärt nochmals die Lage: Sein Kollege wäre angegriffen worden und er hätte ihm natürlich geholfen weil die anderen zu zweit waren. So sei es zu einer Schlägerei gekommen.

 

Reflection in Action

  • Emotion Klient: Fühle mich sehr unwohl und habe Angst vor der Reaktion meines Kollegen. Ich habe jedoch keine Sorgen, aus dem Land gewiesen zu werden und denke nicht an zukünftige Folgen. Fühle mich wie in einer Zwickmühle, da ich mich mit den beiden PSAs an den Tisch setzten musste um ein Gespräch über die Vorfälle mit der Polizei. Fühle mich angespannt und nervös weil ich erst nicht weiss, in welche Richtung das Gespräch gehen wird.
  • Emotion Professionelle Institution: Fühle Ablehnung. Bin pessimistisch. Sehe das gesamte Gespräch von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Bin sicher, dass der UMA nichts einsehen wird. Fand den UMA sowieso schon immer unsympathisch.
  • Emotion Professionelle Pflegemutter: Fühle Zuneigung, Wärme für den UMA. Bin ihm zugeneigt, ihm zugewandt. Ich empfinde Motivation und eine positive Spannung. Habe Verständnis für ihn und sein Verhalten. Habe Hoffnungen für das Gespräch. Bin zuversichtlich und guten Mutes.
  • Kognition Professionelle Pflegemutter: Kennt solche “dummen” Verhaltensweisen von Jugendlichen in diesem Alter. Vor allem junge Männer können vom Testosteron geleitet werden. Im “Rudel” sind die Jungs auch ganz anders als alleine. Die Grenze zu ziehen, zwischen “Jungenstreich” und “ernsthafte Risiken” sind nicht einfach zu erkennen. Ist sich auch bewusst, dass in anderen Kulturen das “Zusammenhalten” einen anderen Stellenwert hat. Fühlt Sympathie, weil auch in ihrem Land ähnliche kulturelle-gesellschaftliche Strukturen und Gefühle herrschen. Hat positive Erfahrungen gemacht mit “schlimmen Konsequenzen” weil sie den Jugendlichen aufrütteln konnten und dessen Verhaltensweisen geändert haben.  Finde es fast nicht mal so schlecht, dass die Polizei involviert war, da ich denke, das einschneidende Erlebnis würde ihn auf die richtige Spur führen. Ist vielleicht genau der Anstoss, den er brauchte.

 

Zweite Sequenz: Gesprächsvertiefung – Appell an Vernunft

Die PSA Institution und die PSA Pflegemutter erklären dem UMA, dass er die Möglichkeit gehabt hätte, sich nicht in den Vorfall verwickeln zu lassen und zeigen ihm noch einmal mögliche Konsequenzen auf. UMA schildert den Sachverhalt aus seiner Sicht. Er sieht nicht ein, dass er etwas falsch gemacht haben soll. Die PSA Pflegemutter und die PSA Institution versuchen UMA die Konsequenzen, die sein Handeln haben können noch klarer zu erläutern.

 

Reflection in Action

  • Emotion Klient: Ich fühle mich unschuldig. Bin ein Opfer der Situation. Gleichgültigkeit. Gleichzeitig Wut über die Ungerechtigkeit. Abgespanntheit. Zeige mit meiner lässigen, unnahbaren Haltung wie alles an mir abprallt was sie sagen. Hauptsache, meine Kollegen sind noch da. Fühle keine Angst ausgewiesen zu werden. Fühle Sicherheit und Zugehörigkeit mit meinen Peer-Leuten. Dort fühle ich mich akzeptiert.
  • Emotion Professionelle Institution: Leicht ärgerlich weil der UMA weder  zuhört noch einlenkt noch Verantwortung übernimmt. Fühle mich bestätigt in meinem ersten Gefühl der Ablehnung
  • Emotion Professionelle Pflegemutter: Langsam leichter Ärger, weil der UMA in seiner rechtfertigenden Haltung verharrt obwohl ich ihm mein Verständnis gezeigt habe. Gebe mir ja Mühe ihm seine Verantwortung zu erklären. Fühle Ohnmacht weil er nicht zuhört. Bin irritiert weil er mich nicht mehr anschaut.
  • Kognition Professionelle Pflegemutter: Der Punkt an dem er einlenken sollte ist schon vorbei. Aber die Sprache (er spricht noch nicht sehr gut Deutsch) könnte eine Barriere sein. Die Prägungen sind vielleicht zu stark. Sein Verhalten ist typisch für das Alter, das Geschlecht, die Gruppendynamiken in diesem Alter und die südliche Kultur. Konfrontation und zu viel Druck sind ab einem gewissen Punkt wirkungslos. Die PSA Institution kann in diesem Moment nicht offen sagen, dass sie so nicht weiterkommt – möchte vielleicht keinen Zielkonflikt vor UMA austragen. 

 

Dritte Sequenz: Resignation

Die PSA Institution fragt bei der PSA Pflegemutter nach weiterem Vorgehen ihrerseits und diese erklärt, dass sie mit ihrem Mann die Situation besprochen und entschieden hätten, dem Klienten noch eine Chance zu geben um aus dem Vorfall zu lernen.

 

Reflection in Action

  • Emotion Klient/in: passiv, gleichgültig. Ich fühle mich genervt weil das Gespräch immer noch andauert. Wenn ist es endlich vorbei? Ich höre gar nicht mehr zu. Gelangweilt. Absolut genervt. 
  • Emotion Professionelle Institution: ist des UMAs überdrüssig. Fühle Widerwillen gegen ihn und ausserdem fühle ich mich verarscht weil er mir ins Gesicht lügt. Abneigung. Bin deswegen ein wenig grantig.
  • Emotion Professionelle Pflegemutter: Mutlos. Mag nicht mehr erklären. Fühle mich abgewiesen durch seine negative Haltung. Fühle Hoffnungslosigkeit und Ernüchterung dadurch, dass ich ihn nicht erreichen konnte.
  • Kognition Professionelle Pflegemutter: Das Gruppengefühl ist bereits zu stark, ich habe es nicht geschafft ein starkes Familiengefühl zu erzeugen das wenigstens einen Ausgleich stellen würde. Der Einfluss seiner Freunde ist zu gross und ihm fehlt die Reife und Erfahrung um sein Handeln zu reflektieren und überprüfen um es gegenfalls anzupassen. Solche Muster können für seine Zukunft gefährlich werden. Für ihn und andere. 

 

Vierte Sequenz: Zukunftsausblick

Die PSA Institution hält das fest und sagt dem Klienten, dass er Glück habe so eine verständnisvolle Pflegefamilie zu haben. Andere wären schon lange rausgeschmissen worden. Er solle dafür dankbar sein und sein Verhalten in Zukunft ändern. Er nickt, bedankt sich und fragt ob er endlich gehen könne. PSA Institution und PSA Pflegemutter entlassen den UMA aus dem Gespräch, der sofort in sein Zimmer verschwindet. Die zwei PSA unterhalten sich noch kurz über die weiteren Schritte und die PSA Institution verlässt die Familie.

 

Reflection in Action

 

  • Emotion Klient: Ziehe mich komplett zurück. Sage überhaupt nichts mehr. Sitze mit verschränkten Armen lässig im Stuhl und lasse alles über sich ergehen. Bin absolut teilnahmslos. Höre gar nicht mehr zu.
  • Emotion Professionelle Institution: Bin des UMAs überdrüssig. Fühle Widerwillen gegen ihn und ausserdem fühle ich mich verarscht weil er mir ins Gesicht lügt. Abneigung. Bin deswegen ein wenig grantig.
  • Emotion Professionelle Pflegemutter: Traurig, dass der UMA nichts eingesehen hat. Enttäusch über sein Verhalten. Resigniert da so viel Reden nichts bewirkt hat. Ich hätte an eine Wand reden können. Hätte denselben Effekt gehabt. 
  • Kognition Professionelle Pflegemutter: Nach so vielen Worten und Versuchen sieht er absolut nichts ein. Weiterer Druck und Konfrontation bringen ab diesem Punkt nichts mehr Positives; eher Negatives wenn z.B. eine negative Verbindung von solchen Gesprächen mit negativen Gefühlen gemacht wird. 

5.1 Erklärungswissen

Welche Erklärungsansätze gibt es dafür, dass die Gesprächsqualität zwischen PSA Institution und UMA immer schlechter wird?

 

Beziehungsgestaltung in der Sozialen Beratung als Erklärungsansatz (Thomann/Pawellek, 2013): Die Beziehung zwischen Klient und PSA ist elementar für ein früchtetragendes Gespräch. Ob ein Gespräch eine positive Wirkung hat, entscheidet sich vor allem durch ebendiese Beziehung. Wenn sich Klient verstanden fühlt, wird dieser Vertrauen aufbauen. Dieses ist wiederum für den Klienten nötig um offen sprechen zu können. Der Klient muss darauf vertrauen können, dass der PSA ihm “zugewandt” ist, ihn ernst nimmt, ihn sieht und ihn nicht verurteilt. Genauso ist es für den PSA wichtig dass er dem Klient vertraut, glaubt dass dieser ehrlich ist und nicht anlügt. Wenn diese Grundlagen vorhanden sind, kann eine positive Kommunikation aufgebaut werden und auf dieser entsteht überhaupt die Grundlage für eine erfolgreiche Gesprächsführung. Viele unterschätzen die Wichtigkeit der Chemie zwischen Klient und PSA sowie dem starken Einfluss auf das gesamte Gespräch und die Beziehung. Ein Gespräch sowie die angebotene Hilfe wird nichts bringen, wenn sie nicht auf dem fruchtbaren Boden einer positiven Beziehungsbasis fällt. «So hängt der Erfolg von Beratungen nicht allein vom Beratungshandeln, das heisst dem professionellen Aufbau des Gesprächs und dem angemessenen Einsatz von Gesprächsführungstools ab, sondern auch ganz entscheidend von der Beziehungsgestaltung [Hervorhebung durch die Verf.] im Gespräch.” (Thomann/Pawelleck, 2013: 36–37) 

 

Beziehung in der Sozialberatung (Pfab, 2020): Das Konzept macht deutlich, dass Kommunikation und Beziehung der involvierten Personen ausgesprochen wichtig sind für die Beratung. Untersuchungen von Pfab zeigten auf, wie das sinnliche Erleben der Beteiligten den Erfolg der Beratung beeinflusst. Anders formuliert: Wenn Chemie nicht stimmt, wird die Beratung wahrscheinlich nicht gut verlaufen.
Pfab (2020: 34-35) fand in Gesprächsuntersuchungen von Studienberatungen heraus, dass die Studierenden das Gefühl hatten, ein gutes Gespräch geführt zu haben, wenn  die Redebeiträge harmonisch verliefen, ein gemeinsamer Sprechrhythmus entstand, der Blickkontakt stimmig war, Gedanken geteilt, Sätze gegenseitig beendet, Worte gefunden wurden, die einen selbst nicht in den Sinn kamen, schlicht: Dass die Beteiligten sich zugewandt fühlten. Nothdurft und Schwitalla (1995) stellten fest, dass dieses Aufeinander-bezogen-sein die Qualität des Gespräches definiert. Wie die Beteiligten die non-verbalen Feinabstimmungen empfinden führt dazu, ob man sich vom Gegenüber auf Informationsebene verstanden fühlt oder nicht. Dieses Verstehen führt zur Ausbildung von Sympathie oder Antipathie, zu Abwehr oder Aufnehmen von Informationen, Verstehen von Mitteilungen, Nähe oder Distanz, Offenheit oder Verschlossenheit (vgl. Pfab, 2020, S. 34–35). Genau hier entscheidet sich, ob das Gespräch fruchtbar oder furchtbar wird. Eine «gute Chemie» und Kommunikation gehen also Hand in Hand und beeinflussen sich ständig in einer endlosen Wechselwirkung.

Relationierung
Auf dem Hintergrund dieses Wissens stellt sich aus der Perspektive der PSA Pflegemutter die Frage, welche Vertrauensbasis zwischen dem UMA und  der PSA Institution besteht und inwieweit sich die PSA Institution über die Wichtigkeit der Chemie im Gespräch bewusst ist.  In der vorliegenden Situation ist folgende Voraussetzung notwendig für ein gelingendes Gespräch: Der Klient muss sich in der Beziehung zum PSA wohlfühlen und ihm vertrauen, dafür muss die Chemie zwischen beiden stimmen (vgl. Pfab, 2020, S. 32 zitiert nach Schulz von Thun, 1981, S. 25). In der konkreten Situation gibt es keine Hinweise auf eine stimmige Chemie zwischen PSA Institution und UMA. Die von Thomman & Pawelleck (2013) genannte Beziehungsgestaltung machen die Wichtigkeit des Vertrauens zwischen zwei Gesprächsparteien deutlich. Diese Hinweise lassen die
Erklärungsansätze dafür ableiten, warum die Gesprächsqualität zwischen PSA Institution und UMA während dem Gespräch immer schlechter wurde. Gleichzeitig macht dieses Wissen auch verständlicher, weshalb der UMA sich immer weiter aus dem Gespräch zurückzieht, bis von seiner Seite keine Kommunikation mehr passiert. 

 

Bindungstheorie als Erklärungsansatz (Bolbwy, 1958) Zur Bindungstheorie (Englisch: theory of attachment) gehören die Erkenntnisse aus Entwicklungspsychologie und Bindungsforschung (englisch: attachment research). Diese Erkenntnisse belegen, dass Menschen ein angeborenes Bedürfnis haben, enge und intensive Beziehungen zu Mitmenschen aufzubauen und den Schutz einer vertrauten Person zu suchen.  Die Bildungstheorie basiert auf einer Sichtweise der frühen Mutter-Kind-Beziehung. Sie dient in Theorien wie z.B. der Psychoanalyse, der Systemtheorie und der kognitiven Psychologie zur psychosozialen Diagnostik. 

Es gibt verschiedene Bindungstypen welche bei Kindern in den ersten 12 bis 18 Monaten entstehen. Die Bindungstheorie Bolwbys geht davon aus, dass alle Menschen mit einem bestimmten Verhaltenssystem geboren werden, welches für das Überleben wichtig ist. Bezogen auf Kinder und ihre Eltern zeigt sich das im sogenannten Bindungsverhalten. Durch Testverfahrenmit Kindern und ihren Müttern (“Fremde Situation”) fand Mary Ainsworth heraus, dass nicht alle Kinder den Wechsel aus Explorations- und Bindungsverhalten zeigten, wie ursprünglich von Bolwby angenommen. Sondern dass es unterschiedliche Bindungstypen gibt:

 

1. Bindungstyp A: die unsicher vermeidende Bindung.

2. Bindungstyp B: die sichere Bindung.

3. Bindungstyp C: die unsicher-ambivalente Bindung.

4. Bindungstyp D: die unsicher-desorganisierte Bindung. (Bowlby:1969)

 

Bindung bedeutet eine emotionale Verbundenheit der Eltern mit ihrem Kind. Eine besondere Bedeutung hat dabei das Bindungsverhalten des Säuglings (attachment) und sein Gegenstück, das elterliche Fürsorgeverhalten (bonding). Eine Bindung entsteht, wenn ein Bedürfnis befriedigt werden sollte. Beispiele für Bedürfnisse sind: Hunger und Durst, Zärtlichkeit, Spiel, Schutz, Trost. Wenn diese Signale von der Pflegeperson richtig verstanden werden, entsteht eine Bindung. Der Schlüssel zur Entstehung von Bindungen ist daher das Befriedigen von Bedürfnissen. Kinder mit einer sicheren Bindung sind widerstandsfähiger gegen Belastungen, haben mehr Bewältigungsmöglichkeiten, leben eher in freundlichen Beziehungen, sind häufiger in Gruppen, behalten sich in Konflikten sozialer, weniger aggressiv und finden Lösungen, de ihnen weiter helfen. Eine sichere Bindung ist sehr wertvoll und macht intelligent: die Eltern sind da und geben Geborgenheit, was dem Kind eine sichere Basis gibt.
Wichtig dabei zu nennen ist das Innere Arbeitsmodell. Dieser Begriff stammt aus der Bindungsforschung und beschreibt die Bindungserfahrungen des Kindes durch die Beziehung zur Mutter oder primären Bezugsperson und was diese ausgelöst haben. Vor allem was Trennungen und Reaktionen der Mutter in angstmachenden Situationen betrifft. Diese Erfahrungen prägen das Kind und lassen es später ähnliche Reaktionen auf vergleichbare Situationen erwarten. (Bolwby, 1969: 71-72)

 

Zentrale Aspekte aus der Bindungstheorie:

  • Das Bindungssystem wird vor allem in Situationen von Angst und Unsicherheit aktiv, um Nähe und Schutz zur Bindungsperson herzustellen. 
  • Bindungspersonen sind externe Regulationen bei Stress, Unsicherheit, negativen Gefühlen, Überforderung und Angst.
  • Ist das Bindungssystem sichergestellt, wird das Explorationssystem zur Erkundung der Umwelt für Lernerfahrungen aktiv. 
  • Wichtige Entwicklungsvoraussetzungen wie sichere Bindung, erfolgreiche Selbst- Aufmerksamkeits- und Affektregulation werden vor allem durch die emotionale Qualität der frühen Mutter-Kind-Beziehung bestimmt. 

 

Um die kindlichen Bedürfnisse nach Sulz (2010) besser verstehen zu können, werden sie in folgender Tabelle aufgezeigt: 

Bindungsbedürfnisse

Autonomiebedürfnisse

Willkommen sein, dazu gehören

Selber machen, können

Geborgenheit, Wärme, Zärtlichkeit

Selbstbestimmung, Freiraum

Schutz, Sicherheit, Zuverlässigkeit

Konkurrieren

Liebe erhalten

Gefördert und gefordert werden

Aufmerksamkeit, Beachtung

Vorbilder und Modelle haben

Empathie, Verständnis, anerkannt werden

Intimität, Hingabe und Erotik

Wertschätzung, Bewunderung, Lob

Ein Gegenüber mit dem ich mich auseinandersetzen kann

 

Die Quelle emotionaler Sicherheit ist eine Bindungsperson (Bolwby, 1969)  welche bei Belastungssituationen, Stress, Angst und Verunsicherung für Entlastung und Sicherheit sorgt. 

 

Ansatz “Professionelle Nichtprofessionalität”: (Bonhoeffer 1965)

“Sie – die Kinder – brauchen einen harmlosen, nicht pädagogischen Umgang, der unmerklich stützt, der sie bereit macht, sich helfen zu lassen, ein Stück mitzugehen, zu verzichten, sich zu kontrollieren. Sie brauchen Erwachsene, die sich einlassen, die riskieren, sich herumschlagen, verwundbar sind, Fehler machen, ratlos werden, neu beginnen oder aufgeben.” (zit. nach Bonhoeffer 1965: 65ff.)

Das Beziehungsangebot von PSA soll geprägt sein von gegenseitiger Anerkennung der Gleichwertigkeit und das Ernst nehmen des Gegenübers. Vor allem was das Vertrauen in die Fähigkeiten des Klienten betrifft. Die Sozialarbeit ist geprägt durch Menschen, Kommunikation, Zeit und Gefühlen. Laut Bonhoeffer liegt in der Augenhöhe vom PSA zum Kind die Chance, um ihr Potenzial freizulegen, ihr Selbstbewusstsein zu stärken und zur Identitätsbildung beizutragen. Anstatt den PSA als reinen Normen-vermittelnden Erwachsenen zu sehen, erleben Kinder auf der Augenhöhe dass die PSA Menschen sind, die sich für sie interessieren. Professionelle Nichtprofessionalität bedeutet nichts anderes als: Mut zur Nähe, zur Toleranz, zur Anerkennung von Fähigkeiten und finden sich so in einer Arbeitsbeziehung wieder. Oder um es in den Worten der Freiform zu formulieren: In einem Bündnis.

 

Relationierung:
Der UMA ist unbegleitet und ohne Eltern, Geschwister, Verwandte und Familie in der Schweiz. Praktisch alle Punkte für Unsicherheit treffen bei ihm zu: Stress, Belastungssituation (neues Land, Sprache, Kultur), Verunsicherung und Angst (ob das Asylgesuch abgelehnt wird oder nicht).

  • Einerseits hat er in der Kindheit Erfahrung von Trennung von seinen primären Bezugspersonen gemacht. Gleichzeitig verlor er im Krieg andere Familienmitglieder und Freunde. Durch die Flucht in die Schweiz wurde er zudem von seinen Brüder und Schulfreunden getrennt. Die Flucht selbst könnte ebenfalls traumatisch sein und die Prägungen verstärkt haben. Seine inneren Arbeitsmodelle können zu einem gestörten Bindungsverhalten zu seinen Pflegeeltern führen und anderseits zu einer negativen Kompensierung im Kreis der neuen Freunde und dessen negativen Verhaltensweisen.
  • Im Umgang mit der PSA Institution und PSA Pflegemutter sind die Bedürfnisse des UMA nach Augenhöhe, Nähe und Zutrauen von Fähigkeiten nicht gestillt da hier ein stark abgegrenzter Umgang und distanzierte Haltung durch PSA Institution und PSA Pflegemutter deutlich wird durch die Benutzung einer Fachsprache, fehlendem Beziehungsangebot und fehlender Augenhöhe. Somit wird er nicht als Mensch greifbar sondern bleibt ein “Klient” der korrigiert werden sollte. 

 

Grundlagen der Übertragung und Gegenübertragung zur Verständnisförderung: (vgl. Dorsch, 1991): In der Psychoanalyse geht es darum, dass Wissen um frühe Erfahrungen und Prägungen  helfen, die aktuelle Situation zu verstehen, analysieren und schliesslich beeinflussen/verändern zu können. Dazu gibt es verschiedene Vorgänge und eine davon ist das Phänomen der Übertragung. Dabei überträgt eine Person unbewusst Erlebnisse und Erfahrungen aus der Vergangenheit in die Gegenwart auf das Gegenüber (vgl. ebd., S. 710). Bei der Gegenübertragung passiert genau das Gegenteil: Das Gegenüber überträgt Gefühle, Wünsche, Erwartungen und Vorurteile auf die andere Person. In der Übertragung und Gegenübertragung kann es zu positiven und negativen Gefühlen kommen. Wird man durch das Gegenüber an eine positive Beziehung oder ein positives Erlebnis mit einer Person aus der eigenen Vergangenheit erinnert, löst das eine positive Übertragung aus und man empfindet Zuneigung und Sympathie für den Gegenüber. Wird man an negative Erlebnisse erinnert, löst der Gegenüber in einem Antipathie und Abwehr aus. Werden die Eigenschaften der vergangenen Personen negativ bewertet, sprechen wir von Vorurteilen. Vorurteile sind also ein mögliches Ergebnis von Übertragung / Gegenübertragung. Diese Vorurteile können sehr schnell aus dem Erlebten wachsen aufgrund äusserlichen Merkmalen im Aussehen und von Verhalten. Deshalb behandelt man den Gegenüber unbewusst anders. Hat man sich erst ein Bild gemacht bzw. eine Meinung gebildet aufgrund der Gegenübertragung, empfindet man  Antipathie gegenüber der Person ohne diese zu kennen.

 

Wir unterscheiden drei Formen von Gegenübertragung: 

1.      Eigene Übertragung: Reaktion auf die Übertragung des Klienten

2.      Konkordante Gegenübertragung: Gleichartige, mit dem Erleben des Gegenübers übereinstimmende emotionale Reaktion

3.      Komplementäre Gegenübertragung: Entgegengesetzte emotionale Reaktion, also Identifikation mit einer Bezugsperson des Gegenübers. 

 

Relationierung:

Durch das Wissen um Übertragung/Gegenübertragung, können wir das Gespräch analysieren um Hinweise auf erfolgte Übertragung/Gegenübertragung zu finden. Sobald die PSA sich der Existenz dieser bewusst ist (z.B. durch spürbare eigene Antipathien) das Wissen nutzen um Vorurteile abzubauen oder offen anzusprechen. Die Reflexion hilft der PSA sich sicher zu fühlen und aus dem Kreislauf heraus zu kommen um eine Beziehung herzustellen, in der ein positives Gespräch ohne Vorurteile und negativen Gefühlen möglich ist. 

 

Reaktanztheorie (vgl. Gumpinger & Trotter 2001): Die Arbeit mit unfreiwilligen Klient*innen kommt häufig in der Sozialen Arbeit vor. Unfreiwillige Klient*innen wurden durch Druck in ein Gespräch geschickt und befinden sich unfreiwillig in diesem (z.B. durch Arbeitgeber, Gerichtsentscheide, Behörde, KESB etc.) (vgl. Widulle, 2012, S. 129). Normalerweise wird in der sozialen Arbeit Freiwilligkeit und Änderungsmotivation der (erfolgreichen) Beratung vorausgesetzt, doch in bestimmten Fällen ist dies nicht möglich. Unfreiwillige Klient*innen möchten an den Punkt kommen, an dem sie selbst entscheiden können und empfinden Frustration ob der Fremdbestimmung. Deshalb entwickeln sie Strategien um ihre Selbstachtung wieder zu erlangen und das Gefühl der Hilfslosigkeit abzuschütteln. Auch möchten sie verhindern, weiterhin verletzt zu werden und suchen den eigenen Schutz. Eine Möglichkeit sich innerhalb dieses Zwangskontext zu schützen ist die Reaktanz (vgl. ebd., S. 130, zit. nach Gumpinger et.al., 2001). Reaktanz äussert sich durch Desinteresse an der Unterstützung, Suchen von Erklärungen für die Probleme, Zeigen von mehr oder weniger direktem Widerstand gegen Hilfsangebote. In Gesprächen führt dieses Verhalten dann dazu, dass das Gespräch scheitert.

 

Relationierung: Bei der Situationsanalyse zeigt sich, dass der Klient typische Anzeichen von Reaktanz aufzeigt indem er lässig die Arme verschränkt, eine nach hinten gelehnte Sitzhaltung einnimmt, unbeeindruckt lächelt und die Kommunikation plötzlich abbricht, indem er nichts mehr sagt sondern nur noch gelegentlich mit den Schultern zuckt. 

Das Verhalten des UMA kann als Reaktanz gesehen werden. Er fühlt sich durch die PSA der Institution zum Gespräch gezwungen und wird mit möglichen rechtlichen Konsequenzen konfrontiert. Deshalb schützt er sich selbst, indem er Verantwortung von sich weist und das Gespräch zu steuern versucht indem er nur antwortet. Auf diese Weise kann er seine Selbstachtung wieder erlangen und das Gefühl bekommen, wieder ein wenig Kontrolle zu erhalten und sich nicht mehr ganz hilflos zu fühlen.

 

Weshalb “hört” der UMA nicht auf die Erwachsenen sondern fokussiert sich auf seine Freunde? 

 

Entwicklungstheorie, Stufenmodell (Erikson 1973): Im Stufenmodell der psychosozialen Entwicklung des Psychoanalytikers Erik. H. Erikson definiert dieser  acht Phasen der psychosozialen Entwicklung, die jeder Mensch durchläuft. In jeder Lebensphase gibt es Herausforderungen deren mehr oder weniger erfolgreichen Meisterung die Persönlichkeit prägt. Laut Erikson müssen alle Phasen erfolgreich gemeistert werden, damit eine gesunde Persönlichkeit entsteht. Jede Phase baut auf dem erfolgreichen Abschluss der vorherigen Phase auf. Nach Erikson besteht die Herausforderung von nicht erfolgreich abgeschlossenen Phasen, dass Probleme in der Zukunft wieder auftauchen.

 

Das Modell besteht aus acht Phasen: 

1. Urvertrauen vs. Urmisstrauen: “Ich bin, was man mir gibt.” (1. Lebensjahr)

2. Autonomie vs. Scham und Zweifel: “Ich bin, was ich will.” (2.- 3. Lebensjahr)

3. Initiative, Schuldgefühl: “Ich bin, was ich mir vorstellen kann, zu werden.” (4.- 5. Lebensjahr)

4. Leistung-, Minderwertigkeitsgefühl: “Ich bin, was ich lerne.” (6.- 11. Lebensjahr)

5. Identität, Rollendiffusion: “Ich bin, was ich bin.” (12.- 18. Lebensjahr)

6. Intimität, Isolation:  “Wir sind, was wir lieben.” (junges Erwachsenenalter)

7. Generativität, Stagnation: “Ich bin, was ich bereit bin zu geben.” (mittleres Erwachsenenalter)

8. Ich-Integrität, Verzweiflung: “Ich bin, was ich mir angeeignet habe.” (hohes Erwachsenenalter)

 

Da die 5. Entwicklungsstufe diejenige ist, welche auf den Klienten zutrifft aufgrund des Alters und der Entwicklungsherausforderungen welcher dieser gerade durchlebt, gehen wir hier nur auf diese ein:

 

Eingehen auf die 5. Entwicklungsstufe:
Ich-Identität vs. Ich-Identitätsdiffusion oder einfacher gesagt: “Ich bin, was ich bin”. Diese Phase findet in der Jugend statt. In dieser Phase wird eindringlich eine Frage gestellt: Wer bin ich? Jugendliche beginnen unabhängiger zu sein und sich von ihren Eltern zu distanzieren. Sie verbringen lieber mehr Zeit mit ihren Freunden und beginnen vorauszudenken und zu entscheiden, was sie studieren, was sie arbeiten, wo sie leben möchten usw. In dieser Phase werden ihre eigenen Möglichkeiten erkundet. Sie beginnen, ihre eigene Identität auf der Grundlage gelebter Erfahrungen zu stützen. Diese Suche führt dazu, dass sie sich mehrmals verwirrt über ihre eigene Identität fühlen. In dieser Phase werden also aus Kinder Teenager. Dabei versuchen sie, ihre Ziele und Rollen in der Gesellschaft zu finden und ihre einzigartige Identität zu festigen. In dieser Phase sollten junge Menschen auch versuchen zu erkennen, welche Aktivitäten für ihr Alter geeignet sind und welche als “kindisch” gelten. Sie müssen einen Kompromiss zwischen dem finden, was sie von sich selbst erwarten und dem, was ihre Umgebung von ihnen erwartet. Für Erikson bedeutet der erfolgreiche Abschluss dieser Phase, dass der Aufbau einer soliden und gesunden Grundlage für das Erwachsenen Leben abgeschlossen ist. Die Jugendlichen sollten die bisher gemachten Erfahrungen nutzen können, um eine eigene Identität zu entwickeln die definiert wer sie sind mit all ihren Stärken, Schwächen, moralischen, ethischen, religiösen oder politischen Einstellungen und Haltungen. Die Herausforderung besteht hierbei, dass diese Ich-Identität nicht zu starr wird, da sonst der/die Jugendliche nicht lernt, gegenüber anders-denkenden Menschen tolerant zu sein. In diesem Fall kann es leicht zu irrationalen Ablehnungen ganzer Gruppen kommen. (vgl. Erikson: 1973)

Relationierung: Diese Hinweise erklären sein Verhalten in Bezug auf die Anpassung an seinen Freundeskreis. Die Meinung und Akzeptanz des Freundeskreis ist in dieser Phase wichtiger als die der eigenen Familie. Die Bestätigung, die der UMA suchte, fand er also bei seinen Freunden. Und das war wichtiger als die Anerkennung seiner Pflegefamilie. Seine Ich-Identität war schon gebildet und er hatte eine Gruppe gefunden, welche dieselbe Haltung vertritt wie er (zumindest was die Religion, dem Tragen von Waffen und dem männlichen Konzept von Stolz und Ehre).  Seine Ich-Identität scheint jedoch zu “starr” zu sein, da ihm die Toleranz teilweise fehlt, was sein Verhalten im Gespräch mit PSA Institution und PSA Pflegemutter zeigt.  Dieses Wissen um die Herausforderungen in dieser Entwicklungsphase hilft Beratenden, nachzuvollziehen wenn Jugendliche sich gegen die Erwartungen ihrer Umwelt wehren bzw. hin und her gerissen sind zwischen Erwartungen von sich selbst, denjenigen ihres Freundeskreises und denjenigen ihrer “erwachsenen” Umwelt. Mit diesem Wissen könnte der Klient sein eigenes Verhalten besser verstehen und intrinsisches Verhalten gefördert werden. Gleichzeitig hilft das Wissen nicht nur dem UMA sein Verhalten besser zu verstehen, sondern ebenfalls der PSA die Motive des UMA für sein Verhalten und angepasst mit ihm darüber zu sprechen. Durch das Verständnis seiner Motivation wäre ein erster Schritt gelegt für das eigene Verständnis des UMA für seine Situation, sein Verhalten und könnte zu einer Verhaltensänderung führen, die von ihm aus kommt (intrinsisches Verhalten).

 

5.2 Interventionswissen – Wie kann ich als professionelle Fachperson handeln? (z.B. Methoden, Verfahren, Planungshilfen). 

Aus der Sicht der PSA in Ausbildung: Welche Methoden kann die PSA für Gespräche nutzen, in denen  Folgen aufgezeigt werden sollen? 

 

Motivierende Gesprächsführung (vgl. Miller & Rollnick, 1999): Dieses Gesprächs- und Beratungsmodell konzentriert sich vor allem auf Veränderungsmotivation von Klient*innen (vgl. Widulle, 2012). Bei Gesprächen mit Menschen, welche keine oder wenig Änderungsmotivation aufbringen ist die motivierende Gesprächsführung unerlässlich, da sie die Motive der Klient*in aufnimmt und auf diesen aufbaut. Das Konzept der motivierenden Gesprächsführung wurde ursprünglich von Miller und Rollnick in den 80er Jahren entwickelt und seitdem ständig weiter ausgebaut (vgl. Widulle, 2012, S. 124). Sie gibt konkrete Interventionen zur Gesprächsführung in unterschiedlichen Stadien der Veränderungsbereitschaft an. Das transtheoretische Modell der Verhaltensänderung (TTM) das von der Forschergruppe um PROCHASKAS und DiClemente entwickelt wurde, geht von insgesamt sechs Stufen der Verhaltungsänderung aus. Interessant bei diesem Modell ist die Überzeugung, das die richten Massnahmen noch zu einem Moment möglich ist, an dem der/die Klient*in keine Interesse an Beratung zeigt. 

Die Stadien sind folgende: 1. Absichtslosigkeit 2. Absichtsbildung 3. Vorbereitung 4. Handlung 5 Aufrechterhaltung und 6. Stabilisierung.

Durch die Nutzung dieser Gesprächsführung kann die PSA mit den Motiven des Klienten arbeiten und eine Zuversicht in ihm wecken, denn damit erhöht sich auch ihre Selbstwirksamkeit (vgl. ebd. 2012, S. 129). Dem Klienten gibt die PSA die Möglichkeit, selbst den eigenen Weg aus dem Problem zu wählen und diesen gemeinsam zu bearbeiten. Diese Form von Gesprächsführung führt auch zu folgendem Effekt: Diskrepanzen im eigenen Verhalten können so aufgezeigt werden (Dilemmas). Eigentlich möchte der Klient gut in der Schule sein um eine gute Ausbildung zu machen, aber er möchte auch Freunde haben die dasselbe durchmachten wie er und ihn verstehen. Wenn diese Freunde sich falsch verhalten, macht er mit um nicht ausgeschlossen zu werden. Das führt aber vielleicht dazu, dass er keine Ausbildung in der Schweiz machen kann.

Systemische Gesprächsführung in Zwangskontexten (vgl. Widulle (2012) S. 132 zitiert nach Conen & Klein, 2007): Sie eignet sich vor allem bei unfreiwilligen Interventionen in welchen die Klient*in unfreiwillig hineingerutscht ist. Diese Gesprächsführung gibt allen Berater*innen Werkzeuge an die Hand, um sich in solchen schwierigen Gesprächen zu bewegen und zu verhindern, in einen Teufelskreis von Widerstand und Macht zu fallen. Hilfreich für das erfolgreiche Gespräch ist die Hoffnung auf Veränderungen. Wichtige Ziele sowie die Sicht auf Probleme der Klient*in zu benennen und beachten ist für den Umgang sehr wichtig (vgl. Widulle, 2012, S. 134). Mit der feindlichen Haltung der Klient*in im Gespräch umzugehen ist eine Herausforderung für die PSA, deshalb empfiehlt Widulle Reaktanz “als eine normale und im Kontext nachvollziehbare Reaktion zu betrachten. Es sollte nicht darauf vertraut werden, dass sie verschwindet – sie tut es nicht.” (vgl. ebd. 2012, S. 134). Jedoch wird das Gespräch einfacher, wenn mit der Klient*in ein von ihr gewünschtes  Ziel fokussiert wird wie wiedererlangte Freiheit oder Autonomie und die PSA dabei hilft, dieses Ziel zu erreichen. Durch Setzen von konkreten Aufgaben zur Zielerreichung und deren Prüfung, kann die PSA die Erfahrung von Hilfslosigkeit bei der Klient*in reduzieren. Sogenannte Babysteps und die Würdigung positiver Veränderungen (auch wenn noch so klein) sind dazu sehr wichtig (vgl. ebd., 2012, S. 134).

Konfrontative Gesprächsführung (Toprak, 2016)
Diese Gesprächsführung eignet sich für auffällige und leicht oder nicht nicht gewalttätigen jungen Menschen. Erfahrungsgemäss ist sie vor allem wirksam bei Jugendlichen, bei denen der akzeptierende und verständnisvolle Ansatz nicht möglich ist. Diese Form von Gesprächsführung ist heikel und sollte von jeweils zwei PSA geführt werden, nur an bestimmten Jugendliche angewandt und es ist eine gute Ausbildung darin nötig. Massgebend für diese Gesprächsführung ist, dass die PSA  die Motive, welcher die Jugendlichen für das eigene Verhalten angeben, zwar verstehen kann, aber nicht als Begründung akzeptiert. Die PSA bezieht sich nur auf die getroffenen Vereinbarungen, Regeln und Grenzen und konfrontiert diesen mit deren Nichteinhaltung. Hauptziel des Gespräches ist es nicht die Gründe für Fehlverhalten zu kennen, sondern die Konfrontation der Jugendlichen, warum sich diese nicht an die Regeln gehalten haben. 

Allen diesen Gesprächsführungsmethoden liegt die Haltung zugrunde, der Klient*in Veränderung zuzutrauen und den Blick auf ihre/seine Wünsche, Erwartungen, Ziele zu lenken. Mit dem Nachfragen und Erforschen der Diskrepanzen kann Veränderungsmotivation und Einsicht geweckt werden und ein Teufelskreis von Widerstand und Macht Ausübung verhindert werden. Mit der systemischen Haltung, Widerstand als bestmögliche Form und Energie für Lösung anzuschauen verhelfen PSA ihren Klient*innen zu einem Gefühl von Anerkennung und Autonomie, ihr Handeln zu bestimmen. Elemente der konfrontativen Gesprächsführung sind wichtig, um die Verletzung von gesellschaftlichen Normen, Werten sowie Gesetzen mit deren Folgen ohne Abwertung des Menschen zu formulieren. Ziel des Beratungsgespräches besteht darin, einen Grundstein zu Veränderungsmotivation zu wecken und den Klient*en darin zu stärken, dass er mit eigenen Ressourcen schwierige Situationen meistern kann und dabei Unterstützung einholen darf. 


Relationierung: Die PSA Intsitution versucht Gründe für das Verhalten des UMA zu finden und ermuntert ihn, über mögliche Konsequenzen und Alternativen nachzudenken – appelliert vor allem in den Sequenzen drei und vier an seine Wünsche, an seine Eigenverantwortung und Ziele. Dadurch, dass die PSA Institution weder Elemente motivierender Gesprächsführung nutzt noch angemessen auf das reaktante Verhalten des UMA reagiert wird, bleiben diese Versuche, die Veränderungsmotivation des UMA zu stärken,  wirkungslos.

 

5.3 Erfahrungswissen – Woran erinnere ich mich, was kenne ich aus ähnlichen Situationen?

PSA Pflegemutter hat an anderen Arbeitsstellen die Erfahrung gemacht, dass in bestimmten Teams zwischen den Teammitgliedern keine einheitliche, ausgehandelte Haltung besteht, wie mit Klientel Beziehung aufgebaut wird – solche unterschiedlichen Haltungen erschweren die Zusammenarbeit – Uneinigkeiten zwischen Teamern übertragen sich dann auf die gemeinsamen Gesprächssituationen mit Klientel.

Aus Erfahrung weiss die PSA Pflegemutter – selber Mutter zweier Pubertierenden, dass Jugendliche ab einem bestimmten Alter die Anerkennung von Gleichaltrigen höher gewichten wie die Beziehung zu Erwachsenen, es dennoch wichtig ist, sie mit den geltenden Werte- und Moralvorstellungen zu konfrontieren und sie dann selbst entscheiden zu lassen. Am Ende werden sie so oder so selbst entscheiden, haben jedoch auf diese Weise ein Wissen, aus dem sie schöpfen und aufgrund dessen (und gemachten Erfahrungen) eine Basis um diese Entscheidung zu treffen. 
Im Hinblick auf diese Erfahrung hat die PSA Pflegemutter Verständnis für das Verhalten des UMAs und verhält sich im Gespräch anders ihm gegenüber. Sie versucht ihm einige Konsequenzen aufzuzeigen, ihm gleichzeitig aber klar zu machen, dass es in seiner Hand liegt, wie er sich entscheidet. Da die PSA Institution selbst keine Erfahrung mit eigenen Kindern in diesem Alter gemacht hat, schätzt sie den Fokus des UMAs auf Freunde falsch ein was ihr Unverständnis für ihn und seine Entscheidungen wahrscheinlich macht. 

 

Die PSA Pflegemutter hat in Gesprächen mit Familienmitglieder die Erfahrung gemacht, dass wenn sich der Gegenüber zurückzieht und sein Desinteresse am Gespräch zeigt, jedes weitere Wort im Sande verläuft. Erfahrungsgemäss bringt in einer solchen Situation mehr Druck aufzubauen und weiter auf den Gegenüber einzureden, diesen nur zu mehr Widerstand und Rückzug. Das Gespräch ein anderes Mal weiter zu führen oder den Gegenüber direkt darauf anzusprechen, haben in der Vergangenheit in solchen Situationen geholfen.

 

Ihn ähnlichen Situationen konnte die PSA Pflegemutter gute Erfahrungen machen, indem sie den Gegenüber mehr einbezogen hat und diesen nach seinen Gedanken, seinen Plan für das weitere Vorgehen und seine Ziele gefragt hat. Diese Aussagen zu respektieren und den Jugendlichen bei der Umsetzung und Erreichung seiner Ziele zu unterstützen, führten in der Vergangenheit zu einem angenehmen Gespräch und einer positiven Haltung sowie gegenseitigem Vertrauen. 

 

Aus Erfahrungen weiss die PSA Pflegemutter, dass es sich nie lohnt, Menschen zu einem Gespräch zu zwingen. Auch mit einem Belohnungssystem hat sie nicht nur gute Erfahrungen gemacht. Sie ist überzeugt, dass Gespräche ganz anders verlaufen, wenn die Teilnehmenden aus eigener Motivation am Gespräch mit dabei sind. Die eigene Motivation am Gespräch teilzunehmen zeigt, dass sich der Mensch mit dem Thema auseinandergesetzt hat oder zumindest das Interesse daran hat, sich mit dem Thema auseinanderzusetzten und für ihn keine Barriere/ Blockade davor hat. Hat ein Mensch eine zu grosse Blockade  vor einem Gespräch, empfiehlt es sich, aus den Erfahrungen der  PSA Pflegemutter nicht auf das Gespräch zu insistieren, sondern der Person noch Zeit zu lassen und zu einem späteren Zeitpunkt nochmals aufs Thema zu sprechen zu kommen. Bleibt die Blockade der betroffener Person konstant, gibt es eine Möglichkeit, die betroffene Person zu fragen, in welchem Setting sie sich eine Auseinandersetzung mit dem Thema vorstellen könnte.

 

Relationierung: In dieser Situation sah die PSA Pflegemutter keine Möglichkeit, um gemäss ihren Erfahrungen zu handeln, da nicht klar definiert war, wieviel Kompetenzen sie dazu hatte. Ausserdem hatte sie keine Möglichkeit, mit der PSA Institution vor dem Gespräch den Verlauf und die Rollen zu klären. So startete die PSA Pflegemutter mit einer nicht definierten Rolle und Unsicherheit in das Gespräch. Ausserdem wird in dieser Situation deutlich, dass die zwei PSA unterschiedliche Einstellungen bezüglich Beratungshandeln haben, was die Zusammenarbeit als Team schwierig gestaltet. Dank dieser Erfahrung, kann sich die PSA Pflegemutter beim nächsten Mal entsprechend vorbereiten und mit der PSA Institution ihre Kompetenzen klären sowie die Rolle welche beide innehaben.

 

5.4 Organisations- und Kontextwissen – Welche Rahmenbedingungen beeinflussen mein Handeln?

Die Institution ist ein sozial verantwortlicher Verein, den es seit 120 Jahren gibt (Seit 1901). In ihr sind 32 Kindertagesstätten organisiert mit über 1300 Betreuungsplätzen, ein Kinderheim mit drei dezentralen Wohngruppen, ein Durchgangsheim zur Abklärung und Krisenintervention, eine Frauenberatungsstelle und das Zentrum Pflegekinder . Sie haben über 700 Mitarbeitenden, davon rund 160 Auszubildende / Studierende und sind eine anerkannte Fach- und Ausbildungsinstitution im sozialen Bereich. Die Werte der Institution sind konform mit denen der Sozialen Arbeit von AvenirSocial und konzentrieren sich auf die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Chancengleichheit und Integration. Sie setzt sich aus Überzeugung für das Wohl von Kindern, Jugendlichen, Frauen und Familien ein. 

 

Laut dem Leitbild der Organisation legen sie Wert auf gegenseitigen Respekt, Toleranz und Empathie. Das Verhalten in Zusammenarbeit mit Kunden und Kundinnen ist durch ihre Erwartungen geprägt. Diese werden immer wieder erfragt und so wird das Angebot verbessert. 

 

Definition Kunden und Kundinnen in der Organisation: Pflegeeltern. Das bedeutet, dass die PSA Institution sich nur auf die Bedürfnisse der Pflegeeltern konzentriert und nicht auf diejenigen der Pflegekinder.  Pflegekinder werden lediglich durch die Organisation vermittelt und erhalten vom zuweisenden Kanton eine Beistandschaft welche sich um die Belange und Bedürfnisse der Pflegekinder konzentriert. Somit gehört die Betreuung der Pflegekinder nicht zum Auftrag der Organisation sondern ist Aufgabe des Kantons und des dafür zuständigen Beistandes.

 

Die Zusammenarbeit mit der zuständigen Beistandschaft ist immer sehr schwierig da dieser entweder keine Zeit oder Ressourcen hat und nur in dringenden Fällen die Pflegefamilie besucht. 

 

Auftrag der Pflegeeltern ist die Betreuung der Pflegekinder was pädagogische Aspekte und Zusammenleben betrifft. Entscheidungen über Höhe es Taschengeldes oder Unterschriften für Lager, Schule oder Ferien trifft die Beistandschaft. Ausserdem verpflichten sich Fachpflegeeltern zu einem Pflegeeltern-Treffen von mindestens sechs Mal im Jahr (die Treffen finden monatlich statt) bei der an mindestens drei Treffen beide Pflegeeltern anwesend sein müssen. An diesen Treffen tauschen sich die Pflegeeltern untereinander aus und helfen sich mit Tipps, Informationen und teilen gemacher Erfahrungen. Das eigene Handeln wird gemeinsam reflektiert und abgewogen. Das Treffen wird von einer PSA geleitet. 

 

Relationierung: Die PSA Institution ist im Gespräch anwesend, um die Interessen der PSA Pflegemutter zu wahren. Für den UMA ist sie nicht verantwortlich da kein Auftrag besteht. Die PSA Institution unterstüzt die PSA Pflgemutter indem sie im Gespräch eher auf ihrer Seite zu sein scheint und diese zu schützen versucht. Der Versuch, den UMA zur Erkenntnis der Konsequenzen seiner Taten zu bringen, zielt vor allem darauf ab, die PSA Pflegemutte zu unterstützen. Auch die Betonung auf andere Pflegeeltern, welche schon lange die Pflegeelternschaft mit diesem UMA beendet haben würden, lässt darauf schliessen, dass die PSA Institution die PSA Pflegemutter zu schützen versucht. Auf den UMA wirkt das wie eine Übermacht. Er sieht sich mit zwei Erwachsenen konfrontiert, von denen keiner auf seiner Seite zu sein scheint. 

 

5.5 Fähigkeiten – Was muss ich als professionelle Fachperson können?

 

  • Fähigkeit zur Kooperation: Zusammenarbeit im Team, Ideen fürs Vorgehen und Inhalt bringen, eigene Bedürfnisse und Bedürfnisse anderer wahrnehmen und darauf eingehen, Arbeitsfeld/raum gestalten.
  • Motivieren können
  • Kommunikative Kompetenzen: Diskussionen, Beobachten, Zuhören
  • Lernwirksame Feedbacks erteilen und annehmen können.
  • Emotionale Kompetenzen: eigene Emotionen und Emotionen anderer wahrnehmen, akzeptieren 
  • Mit Widerstand konstruktiv umgehen können und diesen auch aushalten können
  • Andere Sichtweisen akzeptieren können
  • Wertschätzung des Menschen trennen von seinem Verhalten
  • Fähigkeit zur Konfrontation: Konflikte offen legen, ansprechen
  • Fähigkeit eigene Position und Zuständigkeit sowie Auftrag (zu kennen) formulieren, klar vermitteln zu können
  • Vereinbarungen festlegen können

 

Relationierung: Diese Fähigkeiten helfen, in besonders schwierigen Gesprächssituationen die Übersicht zu halten sowie mit einer Haltung des Respektes und der Wertschätzung gegenüber allen Beteiligten im Gespräch zu begegnen, ohne diese in bestimmte Kategorien einzuteilen. Beim Feststellen hoher Emotionalität kann auf die Metaebene gewechselt werden, um das gemeinsame Vorgehen anzuschauen. Die PSA Pflegemutter zeigt diese Fähigkeiten im Gespräch, kann sie jedoch wenig explizit und aktiv in die Situation einbringen, da die PSA Institution den Gesprächsverlauf stark steuert und die PSA Pflegemutter keine Gelegenheit hat, auf die Metaebene zu wechseln oder dem Gespräch mit dem UMA eine andere Richtung zu geben. Die PSA Pflegemutter entscheidet sich, den für sie unguten Gesprächsverlauf nicht im Gespräch selber zu thematisieren um nicht mehr Unsicherheit für den UMA herzustellen sondern als Einheit it der PSA Institution aufzutreten. 

 

5.6 Organisationale, infrastrukturelle, zeitliche, materielle Voraussetzungen – Womit kann ich handeln?

Organisationale Ressourcen

Die Institution stellt jeder Pflegefamilie und pro Pflegekind eine Betreuungsperson (PSA Institution) zur Seite. Diese kommt regelmässig einmal im Monat zu einem Standortgespräch mit dem Pflegekind und mind. einem Elternteil. Am Standortgespräch wird die aktuelle Situation angeschaut (wie läuft es Zuhause), die Beziehung zu Pflegefamilie und anderen Gruppen (wie ist die Kommunikation, das Wohlbefinden, Soziale Kontakte), sowie Ziele die vereinbart wurden oder neu werden (Schule, Ausbildung, Sport). Bei Krisen und in Notfällen kommt diese Fallführende Betreuungsperson zusätzlich zu Terminen. Wichtig dabei ist: Die Betreuungsperson ist im Fall eines UMAs für die Belange der Pflegeeltern zuständig, nicht für diejenige des UMAs, da dieser vom Asylgesetz her eine eigene Betreuungsperson erhalten sollte. Die Betreuungsperson ist ein Beistand der direkt vom zuweisenden Kanton gestellt wird. Alle Asylsuchenden werden einem Kanton zugewiesen und erhalten im Fall einer Minderjährigkeit einen Beistand. Sobald dieser feststeht, wird er in den Unterlagen des UMAs der Pflegekind-Organisation vermerkt und der Pflegefamilie genannt. Bei Belangen die den Beistand betreffen (Entscheiden von Taschengeldern, finanziellen Extra-Auslangen, Unterschriften etc.) kontaktier die Pflegefamilie diesen, erklärt ihm die Situation und vereinbart einen Termin. Die Pflegeeltern müssten vom Gesetz her nicht einmal informiert werden, wenn dem UMA etwas zustöst (Festnahme, Unfall etc.) da diese nur für den Tagesablauf und pädagogische Erziehung zuständig sind. In einem Notfall wird immer der Beistand informiert. Dieser kontaktiert dann die Familie und/oder die Organisation. 

 

12 Mal im Jahr finden Pflegeelterngruppentermine statt. Jede Pflegefamilie ist in einer Pflegeeltern-Gruppe, die sich mit einer PSA in der Institution trifft, um gemeinsam Erlebnisse und Erfahrungen auszutauschen, Übungen zu machen und einzelne Fälle zu besprechen. Eine Mindestteilnahme an sechs Treffen sind Voraussetzung.

 

Personalressourcen

Jede Familie erhält pro Pflegekind eine Fallführende PSA der Institution, welche zu dreiwöchentlichen Sitzungen erscheint.

Räume

Die Monatlichen Sitzungen finden im Haus der Pflegeeltern statt. Die Treffen der Pflegeeltern und allfällige Weiterbildungskurse in den Räumlichkeiten der Institution.

Pflegeelterngruppe

In der Pflegeelterngruppe für UMAs können Pflegeeltern sich zudem mit anderen austauschen und hören, wie andere Pflegeeltern ähnliche Situationen erleben, wie sie dabei gehandelt haben und welche Methoden erfolgreich waren. Auf diese Weise kann sie sich notwendige Hilfestellungen und mögliche Lösungstechniken holen und diese Zuhause ausprobieren. 

Weiterbildungskurse

Durch das Absolvieren der Weiterbildungskurse der Institution, kann sich die PSA Pflegemutter das nötige Fachwissen und Kompetenzen holen, welche für das Bewältigen solcher Krisengespräche und anderen herausfordernden Situation nötig sind. An den Kursen kann sie auch bei den Fachpersonen konkret ihren Fall schildern um diesen in der Gruppe zu bearbeiten. 

 

Relationierung: Die PSA Institution kommt zum Gespräch, um die PSA Pflegemutter gemäss Auftrag zu unterstützen, da das Verhalten des UMAs auch Konsequenzen für die Pflegemutter hat. Dies hat zur Folge, dass sie nicht auf die Bedürfnisse des UMA eingeht, da sie die PSA Plfegemutter als zu unterstützende Person und ihre “Klientin” in diesem Gespräch ansieht. Der UMA sieht sich ohne Unterstützung im Gespräch, da seine Betreuungsperson nicht zugezogen worden ist. Ebenso wird im Gespräch deutlich, dass die PSA Institution und die PSA Pflegemutter unterschiedliche Sichtweisen auf die jeweiligen Bedürfnisse haben – es wurden keine gemeinsamen Vorgehensweisen für das Gespräch und die Interventionsmöglichkeiten zwischen PSA Institution und Pflegemutter vor dem Gespräch abgesprochen. Solche Vorbereitungen und Absprachen hätten jedoch zu einem anderen Verlauf des Gespräches geführt.

 

 

5.7 Wertewissen – Woraufhin richte ich mein Handeln aus? Welches sind die zentralen Werte in dieser Situation, die ich als handelnde Fachperson berücksichtigen will

Berufskodex der Sozialen Arbeit

 

Grundsätze der Sozialen Arbeit (SocialAvenir, 2010): Zu den Voraussetzungen eines erfüllten Menschsein (welches ein Anrecht ALLER ist), gehört die gegenseitig respektierende Anerkennung des Gegenüber.  So steht es im Teil 2. “Grundsätze der Sozialen Arbeit”, Kapitel 4: “Leitidee und Menschenbild der Sozialen Arbeit”, Nummer 2 des Berufskodex Sozialen Arbeit Schweiz von AvenirSocial. 

 

Ziel der Sozialen Arbeit (AvenirSocial, 2010): Soziale Arbeit hat zur Aufgabe Problemlösungen in zwischenmenschlichen Beziehungen zu lösen und Menschen zu Ermächtigen und Befreien, um das Wohlbefinden des Einzelnen zu heben.


Wichtig ist ebenfalls dass die PSA ihr Handeln darauf gründen, dass jeder Mensch eine innere Würde besitzt, die geachtet werden muss. Diese Würde muss geachtet und gefördert werden, unabhängig von Geschlecht, Rasse, Status und individuellen Besonderheiten.

 

Handlungsmaximen der Sozialen Arbeit bezüglich den Organisationen des Sozialwesens (AvenirSocial, 2010): 
1. “Die PSA … setzen sich dafür ein, dass die Normen und Prinzipien des Berufskodexes von der Organisation, in der sie arbeiten, respektiert und eingehalten werden”

2. “Die PSA sprechen allfällige Zielkonflikte oder ethische Differenzen zwischen ihnen und der Organisation … an.”

 

Laut Thomman (2013) wird jede Beratung von Menschen geführt und wird automatisch durch deren Haltungen beeinflusst. Dies nicht zu tun ist unmöglich. Der Mensch ist geprägt durch Gewohnheiten, Erlebtem, Anerzogenen, Werte und Orientierungen der Gesellschaft und Lebenswelten sowie Lebenssystemen. Viele unserer Werte und Haltungen teilen wir mit anderen Menschen einer Gruppierung die regional sein kann («wir Fricktaler»), Religion («wir Moslems»), Nationalität («wir Südländer»). Diese Gemeinsamkeiten unter Menschen einer Gruppe sind sogenannte «kulturelle Gebundenheit einer Gemeinschaft» (vgl. ebd, S. 91). Wenn wir uns selbst nur in diesen Kreisen bewegen, wird es mit der Zeit schwierig zu akzeptieren, dass Menschen in anderen Kreisen nicht dieselben Grundsätze, Werte, Haltungen und Meinungen haben wie wir. Sich bewusst zu sein, dass unser Handeln und Denken von unseren Prägungen beeinflusst sind, ist ein wichtiger Schritt der Reflexion. (vgl. ebd. S. 105).

Die meisten Gesprächsführungsmethoden kommen aus dem Bereich der Pädagogik und Psychologie. (vgl. AvenirSocial, 2010). Alle die, welche mehr oder weniger gut funktionierten, wurden dann in die professionelle Kommunikation aufgenommen. All diese Gesprächstechniken haben ein humanistisches Menschenbild. Dabei gehen Professionelle davon aus, dass die Klientin die Fähigkeit besitzt, selbst auf Lösungen zu kommen ohne Schritt für Schritt vorgeben zu müssen. Carl Rogers wird dabei häufig zitiert ,da er gewisse Merkmale als wichtige Variablen in der Beratung nennt. Das sind: Empathie, Akzeptanz, Kongruenz und Authentizität. Diese drei sind laut Rogers die «…Grundhaltung für eine konstruktive und dialogische Beziehungsgestaltung in deiner Beratung» (vgl. Thomman, 2013, S. 89). Mit Kongruenz ist gemeint, in der Beratung die eigenen Gedanken und Gefühle im richtigen Kontext zur Situation einzuschätzen. Z.B. durch die Frage: «Fühle ich Antipathie gegenüber dem Klienten, weil er überheblich ist oder weil er mich an einen früheren Klienten erinnert?».  

Relationierung: Die PSA Pflegemutter orientiert sich in ihrem Handeln am Berufskodex der Sozialen Arbeit Schweiz und verpflichtet sich auf Zurückweisung von Diskriminierung, Verpflichtung zur Anerkennung von Verschiedenheiten, Verpflichtung zur gerechten Verteilung von Ressourcen, zu den Aufdeckungen von ungerechten Praktiken, zur Einlösung von Solidarität. Ebenfalls achtet sich die PSA Pflegemutter auf die drei Variablen der Grundhaltung für Beratung von Rogers: Empathie, Akzeptanz und Kongruenz. Dies wird vor allem sichtbar in den Sequenzen drei und vier, in denen sie Sympathie für den UMA empfindet, versteht wie wichtig die Meinung seiner Freunde ist und akzeptiert, dass er andere Werte hat als sie selbst. Aufgrund der Offenlegung dieser Ansichten und Einstellungen, versucht die PSA Pflegemutter das Gespräch sehr vorsichtig in eine andere Richtung zu lenken.

Leitbild der Institution 
Das Leitbild der Institution vertritt folgende Werte:

Sie steht für 

  • Stärkung von Frauen, Kindern und Familien
  • der Vereinbarkeit von Familie und Beruf
  • Chancengerechtigkeit und Integration
  • Vielfalt und Vertrauen

 

Die Institution ist konfessionell und parteipolitisch unabhängig und orientiert sich an den Bedürfnissen der Kund*innen und Anforderungen der Geldgeber. 

Sie beschäftigen professionelle Mitarbeitende, die eine besondere Eignung und eine Fachausbildung mitbringen und sich laufend weiterbilden.

Sie legen Wert auf gegenseitigen Respekt, Toleranz und Empathie. 

Die Führungskräfte übernehmen Vorbildfunktion, pflegen eine offene Kommunikation und beteiligen die Mitarbeitenden an der Entwicklung der Organisation. 

Sie arbeiten nach neuen Erkenntnissen von Forschung und Praxis. 

Sie verpflichten sich zu hoher Qualität und überprüfen diese regelmässig durch interne und externe Audits. 

 

Relationierung:

Im Verhalten der PSA Institution wird diese Haltung der Institution sehr klar deutlich. Die PSA Institution stellt sich fast schon schützend vor die PSA Pflegemutter und unterstützt diese mit ihrem Verständnis. Gleichzeitig verteidigt sie diese vor dem Klienten und versucht ihm klarzumachen, dass er “Glück” habe bei dieser Pflegefamilie zu sein. Damit entspricht ihr Verhalten absolut dem Leitbild der Institution in der “Stärkung von Frauen, Kindern und Familien” so wichtig ist.

 

Menschenbild PSA Pflegemutter
Jeder Mensch ist im Grunde gut. Er ist fähig und möchte sein Leben selbst bestimmten, ihm Sinn und Ziel geben. Er ist ganzheitlich und sozial sowie gesellschaftlich bezogen. (vgl. www.humanisten.dehttp://www.humanisten.de). Die PSA Pflegemutter ist überzeugt, dass jeder Mensch seine eigenen, auch ziemlich klaren Vorstellungen hat, wie er sein möchte; zumindest im Inneren. Sie glaubt, dass sich das eigene Wohlbefinden und Verhalten danach richtet, wie ein Mensch seine Stärken und Schwächen in seinem Leben ausleben kann und wie zufrieden er damit ist. Sie ist zudem überzeugt, dass jeder Mensch gerne Anerkennung erhält und das Bedürfnis geliebt zu werden hat. Sie versucht in ihrem Umgang mit Menschen, jeden einzelnen Mensch einzeln zu betrachten und ihm den Freiraum zu schenken, sie an seinem Leben teilzulassen, so dass sie sich besser in sein Leben hineinfühlen kann und somit seine Situation womöglich besser verstehen kann.

 

Relationierung:
Die PSA Pflegemutter glaubt an das Gute im Jugendlichen und seinen inneren Wunsch geliebt zu werden und Bestätigung zu erfahren. Er möchte selbst bestimmen wer er ist und welche Werte er hat. Sie zeigt ihm durch ihre Empathie, dass sie ihn als eigenständigen Menschen sieht und lässt ihn erkennen, dass Fehler und Taten nicht bestimmen wer man ist. Sie spricht ihm die Fähigkeit zu, gute Entscheidungen zu treffen und seine Verantwortung übernehmen zu können. Sie akzeptiert seinen Fokus auf den Freundeskreis und erkennt sein Verhalten als normal für sein Alter. Sie versucht ihm Vertrauen zu schenken, Vertrauen in sich selbst. Sie weist auf Folgen und Konsequenzen seines Verhaltens hin aber bietet ihm gleichzeitig Unterstützung an, damit es in Zukunft nicht mehr zu solchen Situationen kommt, sondern der UMA seinen Zielen, die er sich setzt, wieder näher kommt. 

1. Inwiefern hat die PSA Pflegemutter dem UMA Wertschätzung und Respekt gegenüber gebracht?

Der UMA ist sich möglicher Folgen seines Handelns nicht bewusst oder es ist ihm egal. Das kann mit dem System zu tun haben, in welchem er aufgewachsen ist, sowie der prägenden und traumatischen Erlebnissen im Kriegsgebiet Syrien. Die PSA Pflegemutter hat Verständnis für seine Lebenswelt, da sie selbst mit zwei Kulturen aufgewachsen ist. Sie versteht, dass sein Handeln für ihn selbst Sinn macht. 

 2. Wurden von Seiten PSA Pflegemutter Gesprächstechniken genutzt? 

Im Gesprächsverlauf nahm die Qualität der Gesprächsführung immer mehr ab und der Stresslevel der PSA Institution und PSA Pflegemutter stieg und mit ihm der Druck, den sie auf den UMA ausführte.  PSA Pflegemutter fand keine andere Möglichkeit das Gespräch in eine andere Richtung zu lenken. Dies hängt damit zusammen, dass keine entsprechenden Gesprächstechniken genutzt wurden. 

3. Waren die verschiedenen Rollen und die Aufträge von Anfang an klar und abgesprochen?

Da die PSA Pflegemutter unsicher war, wieviel Kompetenzen sie hatte, zögerte sie ihr Wissen zu teilen. Die PSA Pflegemutter hatte das Gefühl, sie dürfe das Gespräch nicht leiten und etwas entscheiden sondern wäre in der Hierarchie der PSA Institution unterstellt und müsse den von ihr gewählten Strategien folgen. Dies führte zu Unsicherheit und Frustration auf allen drei Seiten.

4. Bestand eine Beziehungbasis zum Klienten?

 

Die PSA Pflegemutter hatte im vorangegangenen Jahr eine Beziehung zum UMA aufgebaut, soweit das möglich war. Diese Beziehungsbasis ist sehr wichtig für einen postitiven Gesprächsverlauf und im Allgemeinen für ein Verständnis untereinander. Aufgrund seines Alters und Entwicklungsstufe, war sie sich bewusst, welche Entwicklungsaufgaben er gerade zu bewältigen hatte. Dieses Wissen verhalf der PSA Pflegemutter zu einer wohlwollenden und verständnisvollen Kommunikation.

1. Jeder Mensch  hat das Recht auf Respekt seiner Person und seiner Lebenswelt (vgl. SocialAvenir). Die PSA Pflegemutter weiss um die Unterschiede der Kultur und wie diese lediglich eine andere Lebenswelt darstellen die kein Urteil bedarf und weder besser noch schlechter ist. In zukünftigen Gesprächen könnte die PSA Pflegemutter dieses Wissen mit der PSA Insitution im Vorfeld teilen um eine andere Haltung beider zu erreichen die wohlwollender dem UMA gegenüber wäre. 

 2. Die PSA Pflegemutter könnte in Zukunft, im Vorfeld mit dem Wissen über Thematik des Gesprächs, der Vorgeschichte und Lebenswelt des UMAs, sich über der Situation angepasste Gesprächstechniken Gedanken machen und diese mit der PSA Institution teilen. Zum Beispiel durch das Zeigen von Verständnis für das Verhalten des UMA als Gesprächseinstieg (motivierende Gesprächsführung) würde eine ganz andere Kommunikation möglich werden. Dies könnte wiederum dazu führen, dass der UMA keine abwehrende Haltung einnimmt da er auf Wohlwollen stösst und das Gefühl erhält, dass PSA Institution und PSA Pflegemutter mit ihm zusammenarbeiten möchten.

 3. Die PSA Pflegemutter könnte vor dem nächsten Gespräch im Vorfeld mit der PSA Insitution eine Besprechung haben mit Klärung der Rollen, Verantwortungen und Haltung. Auch die Gesprächsstrategie könnt dabei definiert werden. Dadurch würde die PSA Pflegemutter mit mehr Sicherheit in das Gespräch einsteigen und die Gesprächsleitung übernehmen. Sie könnte dem UMA die Rollen und Haltung von  Anfang an kommunizieren, damit auch dieser mehr Sicherheit erhält und würde dabei von der PSA Institution unterstützt werden.

4. Die PSA Pflegemutter könnte im Vorfeld zukünftiger Gespräche nochmals den UMA unter vier Augen darauf vorbereiten. Auch das Hinzurufen zum Gespräch war ungünstig gestaltet. Anstatt ihn zu hinzuzurufen, als PSA Institution und PSA Pflegemutter bereits am Tisch im Wohnzimmer sassen (wie die Richter in einem Gerichtssaal die über die Strafe des UMA entscheiden), könnte sie beim nächsten Mal mit dem UMA bereits am Tisch sitzen und gemeinsam die PSA Institution empfangen. So würden sie eine Einheit ausstrahlen, der UMA erhält auf diese Weise das Gefühl, dass die PSA Pflegemutter auf sein Wohl besinnt ist.

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Migge, Björn (2005). Handbuch Coaching und Beratung: Wirkungsvolle Modelle, kommentierte Falldarstellungen, zahlreiche Übungen. Weinheim: Belz Verlag.

Miller, William R./Rollnick, Horst (1999). Motivierende Gesprächsführung. 1. Aufl. Freiburg im Breisgau: Lambertus Verlag.

Pfab, Werner (2020). Kompetent beraten in der Sozialen Arbeit: Bausteine für eine gute Beratungsbeziehung. München.: Ernst Reinhardt Verlag.

Schulz von Thun, Friedemann (2004). Miteinander Reden 1. Störungen und Klärungen. 48. Aufl. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt Verlag.

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Thomann, Geri/Pawelleck, Anja (2013). Studierende beraten. Regensburg: Verlag Barbara Budrich.

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Widulle, Wolfgang (2012). Gesprächsführung in der Sozialen Arbeit. Grundlagen und Gestaltungshilfen. 2. Aufl. Wiesbaden: Springer Verlag für Sozialwissenschaften

 

Zimbardo, Philip G./Gerrig, Richard J. (Hg.) (2004). Psychologie. 16. Aufl. München: Springer Verlag

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