Ausbildungsgespräch führen / mit der SPiA ein Austauschgespräch eines Klienten vorbereiten

Stichwörter:

Die Situation findet in einer PA-Sitzung zwischen einer Studierenden der Sozialen Arbeit im ersten Ausbildungsjahr und ihrer Praxisausbildnerin statt. Die Praxis Gespräche finden wöchentlich statt und sind fest im Arbeitsplan eingeplant. Die Studierende arbeitet im Kreativ Atelier mit Menschen mit einer Beeinträchtigung in der begleiteten Tagesstruktur, ihre PA arbeitet an einem Tag mit der Studierenden zusammen und ist zugleich die Leiterin der Tagesstruktur. Für die PA ist es die erste Begleitung einer Studierenden FH.

Für die PA Gespräche haben die Studierende und die PA eine Sitzungsstruktur entwickelt, der Ablauf richtet sich nach der eigens erstellten Traktandenliste. Die Studierende schreibt jeweils das Protokoll. Am Ende jeder Sitzung werden Aufträge für das nächste PA-Gespräch definiert und allfällige Pendenzen aufgeschrieben.

Erste Sequenz

Gesprächseinstieg:

Die Studierende und die PA treffen sich zur abgemachten Zeit im Büro der PA. Nach der Einstiegsrunde zur Befindlichkeit steigen wir direkt mit dem heutigen Thema ein: Vorbereitendes Austauschgesprächs eines Klienten (Standortgespräch). Im Rahmen der Bezugspersonenarbeit finden in unserer Institution jährliche Austauschgespräche  statt, bei diesen Gesprächen sind der Klient, der Arbeit- und Wohnbereich (je 1 Person) sowie die gesetzliche Vertretung anwesend.

Wie vereinbart hat sich die SpiA die Unterlagen zum Thema Austauschgespräch aus dem QM zusammengestellt. Gemeinsam besprechen wir den Ablauf und die wichtigen Punkte.                                                                              

Reflection in Action

  • Emotion SpiA:  fühlt sich wohl, konnte alle Unterlagen besorgen, fühlt sich sicher da PA sie unterstützt und Ablauf besprochen wird, erste Unsicherheit 
  • Emotion PA: zufrieden, zuversichtlich, PA ist gespannt auf die Ausführungen der Studierenden
  • Kognition PA: Traut Studierenden zu am Austauschgespräch teilzunehmen, offene Frage: wie kann PA intervenieren ohne Studierende zu verunsichern (ohne Gesichtsverlust)

 

Zweite Sequenz

Nach der Diskussion ist es für die Studierende schwierig sich vorzustellen, dass sie an diesem Gespräch den Arbeitesbereich vertreten soll. Sie stellt Fragen betr. Ablauf, Inhalt und mach die PA darauf aufmerksam, dass sie nur wenig Erfahrung in Bezug der Gesprächsführung hat. Die PA spricht die Unsicherheit an und die Studierende bestätigt ihre Überforderung. Der PA ist es wichtig ihre Studierende in diesem Moment zu stärken und zeigt ihr auf, dass eine gute Vorbereitung für das Austauschgespräch wichtig ist. 

Reflection in Action

  • Emotion SpiA; unsicher, ängstlich, überfordert, hilflos, versucht sich Sicherheit zu holen
  • Emotion PA:  erschrocken, selbstkritisch 
  • Kognition PA: Hätte ihr mehr zugetraut, habe ich die Studierende zuwenig vorbereitet? Die PA bestärkt die Studierende in ihrem Handeln 
    – positives Feedback, Aufmerksamkeit.

 

Dritte Sequenz

Die PA zeigt der Studierenden die inhaltlich wichtigen Schwerpunkte auf und gemeinsam besprechen sie mögliches Vorgehen. Die PA macht die Studierende darauf aufmerksam, dass neben der Gesprächsführung auch noch andere entscheidende Faktoren für ein gelungenes Gespräch wichtig sind. Gemeinsam erarbeiten sie diese Punkte:

Wo findet das Gespräch statt, Setting, wer empfängt die Teilnehmer?

Empatisches und wertschätzendes Verhalten gegenüber den anderen Teilnehmenden.

Reflection in Action

  • Emotion SpiA: entspannt sich, froh über Unterstützung, erleichtert, interessiert
  • Emotion PA: wohlwollend, bestätigend, Freude, stolz
  • Kognition PA: Basis vermitteln, wie kann ich Studierende stärken / Selbstwirksamkeit – Stress nehmen 

 

Vierte Sequenz

Die PA macht den Vorschlag, dass die Studierende sie an ihr nächstes Austauchgespräch begleiten kann, dies im Sinne des Modellernens. Die Studierende erhält die Möglichkeit die PA in der Rolle der Beobachterin zu begleiten. Das Austauschgespräch wird in der PA Sitzung analysiert und die Studierende kann allfällige Fragen noch klären. Die Studierende nimmt diesen Vorschlag an.    

Die Studierende und die PA empfanden dieses PA Gespräch als konstruktiv, die Studierende geht gestärkt aus dem Gespräch.

Reflection in Action

Emotion SpiA:  glücklich, erleichtert, zuversichtlich, motiviert          

Emotion PA: zuversichtlich, zufrieden, stolz

Kognition PA: den eingeschlagenen Weg weiterverfolgen – hilfreich

5.1      Erklärungswissen – Warum handeln die Personen in der Situation so?

  • Die PA hat grundsätzlich ein humanistisches Menschenbild und orientiert sich in ihrer Arbeit unter anderem am personenzentrierten Ansatz nach Carl Rogers (2007). Sie geht davon aus, das der Mensch von Natur aus gut und konstruktiv ist und die Fähigkeit hat sich zu entwickeln. Die Grundlage dieses Ansatzes ist ein positives Menschenbild und im Zentrum stehen die Entwicklungs- und Beziehungsorientierung. Es wird davon ausgegangen, dass jedem Menschen ein Wachstumspotential zu eigen ist, welches in er Beziehung zu anderen Personen freigesetzt werden kann. Es geht um Selbstwirksamkeit und um die Unterstützung und Förderung von positiven Entwicklungen. So hat sie auch in der Rolle als PA die Haltung, dass die Auszubildende die Fähigkeit hat sich zu entwickeln und ihr ein Wachstumspotential zu eigen ist, welches in der Beziehung zu ihrer (PA) freigesetzt werden kann. Insbesondere im Klientenkontakt richtet sich ihr Handeln auf die “Hilfe zur Selbsthilfe” aus. Sie ist der Ansicht, dass keiner besser weiss was für ihn/sie besser ist, als der/die Betroffene selbst. Die Professionellen können aber die Klienten dabei unterstützen, es selbst herauszufinden. Auch die PA Tätigkeit ist von dieser Haltung geprägt. Aufbauend auf dieser Haltung versucht die PA im Gespräch die Studierende in ihrer Selbsthilfefähigkeit zu unterstützen und diese zu entwickeln.
  • Das Konzept der Selbstwirksamkeitserwartung nach Albert Bandura bezeichnet die Erwartung einer Person, aufgrund eigener Kompetenzen gewünschte Handlungen erfolgreich selbst bewältigen zu können. Ein Mensch, der daran glaubt, selbst etwas bewirken und auch in schwierigen Situationen selbständig handeln zu können, hat demnach eine hohe Selbstwirksamkeitserwartung. Eine Komponente der Selbstwirksamkeitserwartung ist die Annahme, man könne als Person gezielt Einfluss auf die Dinge und die Welt nehmen, statt äussere Umstände, andere Personen, Zufall, Glück und andere unkontrollierbare Faktoren als ursächlich anzusehen. Manche Psychologen vertreten die Ansicht, dass Selbstwirksamkeit(-serwartung) ein natürliches Bedürfnis des Menschen ist. In der psychologischen Forschung wird zudem zwischen den generalisierten und den diversen handlungsspezifischen Selbstwirksamkeitserwartungen unterschieden. Selbstwirksamkeitserwartung und Handlungsergebnisse wirken oft zirkulär. Eine hohe Selbstwirkdamkeitserwartung führt zu hohen Ansprüchen an die eigene Person, weshalb man eher anspruchsvolle, schwierige Herausforderungen sucht. Eine gute Leistung bei diesen Herausforderungen führt dann wiederum zur Bestätigung bzw. Erhöhung der eigenen Selbstwirksamkeitserwartung.
    Nach Bandura stärken eigene Erfolgserlebnisse bei der Bewältigung einer schwierigen Situation den Glauben an die eigenen Fähigkeiten. Somit traut man sich auch in Zukunft das Beherrschen solcher Situationen zu. Während Misserfolge dazu führen können, an der eigenen Kompetenz zu zweifeln und in Zukunft vergleichbare Situationen eher zu meiden. Damit es zu einer solchen Beeinflussung der eigenen Selbstwirksamkeitserwartung durch (Miss-)Erfolgserlebnisse kommt, muss die Person jedoch diese (Miss-)Erfolge ihrer eigenen (Un-)Fähigkeit zuschreiben. Menschen mit einer hohen Selbstwirsamkeitserwartung zeigten trotz einzelner Rückschläge eine höhere Frustrationstoleranz. (vgl. Jonas / Brömer 2002, S. 277-299)
    Die PA hat durch ihre langjährige Praxiserfahrung bereits eine Vielzahl von unterschiedlichen Gesprächen geführt. Sie muss sich bewusst sein, dass es für die Studierenden eine  grosse Herausforderung darstellt. Es ist wichtig in der Praxis Felder zu schaffen, in welchen die Studierende Erfolgserlebnisse verzeichnen kann um ihre Selbstwirksamkeit zu stärken. Die Studierende zeigt Unsicherheit, da sie noch wenig Erfahrung hat in der Gesprächsführung. Zudem fällt es ihr schwer Wissen aus der FH in die Praxis zu transformieren. Eine zentrale Aufgabe der PA ist es die Studierende in der aktuellen Situation richtig einzuschätzen, sie adäquat zu begleiten und sie mutiger zu machen für künftige Erfahrungen.
    Mögliche Übungsfelder:
  • Die Studierende begleitet PA und evtl. andere Mitarbeitende zu Austauschgesprächen (Modelllernen)
  • Leiten der Gruppensitzung der Klienten
  • Rollenspiele in der PA Sitzung
  • In der Ateliersitzung einen Standpunkt vertreten, anschliessend mit der PA reflektieren.
  • Transaktionale Stressmodell nach Lazarus – Warum zeigt die Studierende Stressreaktionen und wie versucht sie diesen zu bewältigen?
  • Nach dem Transaktionalen Stressmodell von Lazarus hat die eigene kognitive Einschätzung einer Situation Einfluss auf die emotionale Empfindung. Demnach ist nicht der objektive Reiz bzw. die Situation Auslöser für Stress, sondern die subjektive Bewertung des Betroffenen. Laut Lazarus werden Reize als positiv, irrelevant oder potenziell gefährlich (stressend) bewertet.
    1.)   als Herausforderung (challenge)
    2.)   als Bedrohung (threat)
    3.)   als Schädigung/Verlust (harm/loss)

    Der Umgang mit Stress wird als „Coping“ bezeichnet. Dabei unterscheidet Lazarus drei Bewältigungsstrategien: „Problemorientiertes Coping“ (Informationssuche, direkte Handlungen, Unterlassen von Handlungen), „Emotionsorientiertes Coping“ (Abbau emotionaler Erregung) und „Bewertungsorientiertes Coping“ (Neubewertung der Situation) (vgl. Tameling 2014, S. 40 ff.).

    Die Studierende bewertet die Situation als Herausforderung, jedoch nicht als Bedrohung. Die Studierende empfindet Stress auf der emotionalen Ebene. Für mich als PA ist es wichtig die Studierende in den Bereichen problemorientiertes Coping (Aufzeigen von möglichen Handlungsalternativen) und emotionsorientiertes Coping (Aufbau der Handlungskontrolle) zu unterstützen.  Wenn es der PA gelingt die Studierende in diesen beiden Coping Strategien zu stärken, besteht eine grosse Wahrscheinlichkeit, dass die Studierende bei einer ähnlichen Stituation die Herausforderung als positiv erlebt und bewertet.

 

5.2      Interventionswissen – Wie kann ich als professionelle Fachperson handeln?

Die gemeinsam gestaltete Traktandenliste dient als Planungshilfe für die regelmässig stattfindenden PA – Gespräche. Sie wird zur Vorbereitung sowie auch zum Notizen machen eingesetzt. Die SpiA sowie auch  die PA können sich Anhand der Traktandenliste auf das Gespräch vorbereiten – Standardisierte PA – Gespräche.

Wie kann die PA die Unsicherheit der Studierenden ansprechen?

Die PA hat in den regelmässigen PA Gesprächen die Möglichkeit die Studierenden zu unterstützen, zu begleiten und sie anzuregen, ihre eigene authentische Haltung und Ideen zu entwickeln und einzubringen. Das Ansprechen der Unsicherheit ist wichtig, denn es ist wichtig Misserfolge in der Praxis weitgehend zu reduzieren.

Nach Jennert (2008) werden verschiedene Ebenen der Reflexion unterschieden, da ein rein problemorientiertes Reflektieren zu wenig wirksam ist. Um selbstorganisiert zu lernen, müssen Studierende nicht nur reflektieren, was sie aus einer Erfahrung lernen,sondern auch wie, also mit welcher Lernaktivität  sie bestimmte Lernziele erreichen können. Schliesslich stellt sich die Frage, warum überhaupt gelernt wird,das heisst, welche individuellen Bildungsziele angestrebt werden. Hierbei differenziert Jener zwei unterschiedliche Perspektiven: Die Reflexion, die sich direkt auf das Problem bezieht und diejenige die sich auf das eigene Lernen und Lernbiografie bezieht. (vgl. Jener 2008, S.188)

Ein wichtiger Aspekt ist die Reflexion: das Ansprechen der Unsicherheit und die fehlende Erfahrung in der Gesprächsführung. Die Auseinandersetzung im PA Gespräch, sowie die Auseinandersetzung mit sich selber sind wichtige Lernfelder während dem Studium. Durch die Umsetzung der eigenen Haltung und Ideen wird die Selbstwirksamkeit der Studierenden gestärkt. Um Erfolge erzielen zu können, ist es nötig sinnvolle Lernziele zu formulieren und diese in den PA Gesprächen zu überprüfen und zu reflektieren.

Zur weiteren Beantwortung der Frage, wieso die PA der Studierende die Rolle der Beobachtenden vorschlägt, wird Bezug auf die Theorie „Lernen am Modell“ von Albert Bandura (197) genommen.

Bandura (1979) proklamiert, dass ein Individuum durch die Beobachtung eines anderen Individuums seine Verhaltensweisen verändert oder neue Verhaltensweisen annimmt. Hinter dieser Theorie steckt also ein kognitiver Prozess, welcher die Lernenden (Beobachtenden) durchlaufen müssen. Vier Phasen des Modelles sind dabei von Wichtigkeit:

1. Das Modell (beobachtete Person) benötigt die Aufmerksamkeit der Lernenden

2. Die Lernenden müssen die wichtigsten Elemente der Handlung kodieren

3. Die Verhaltensweise muss vorstellungsmässig reproduziert werden können

4. Durch die positive stellvertretende Verstärkung bzw. Belohnung wird der Lernende die Verhaltensweise nachahmen

Diese Punkte bedingen die Aneignungs-, sowie die Ausführungsphase. Dies bedeutet, dass sich die Lernenden (Beobachtenden) die gewünschte Verhaltensweise aneignen (Identifikation mit dem Modell, Aufmerksamkeit auf Modell gerichtet usw.) und sie danach auch ausführen können (motorische Reproduktions- und Motivationsprozesse).

Die PA hat schon mehrere Gespräche in Anwesenheit oder mit der Studierenden geführt und diese im Nachhinein besprochen – weshalb hat die PA so gehandelt / was gäbe es für Alternativen. Die Studierende besitzt also bereits ein breites Repertoire an Lösungsansätzen, die sie sich im Laufe der Zeit durch Modellieren aneignen konnte. Durch diese Erfahrungen kann die PA der Studierenden zutrauen eigenständig zu Handeln und Gespräche zu führen.

Motivierende Gesprächsführung nach Miller und Rollnick: Wie kann die Unsicherheit der Studierenden abgebaut und ihre Selbstkompetenz gefördert werden?

Die Motivierende Gesprächsführung integriert Grundsätze und Erkenntnisse der Gesprächspsychotherapie, der Verhaltenstherapie, humanistischer Therapieschulen sowie der Kommunikationspsychologie und wurde ursprünglich als Beratungskonzept in der Arbeit mit Menschen mit problematischem Suchtmittelkonsum entworfen. Inzwischen findet es jedoch in unterschiedlichsten Arbeitsfeldern Anwendung. Dem Konzept liegt zugrunde, dass jeder Mensch Veränderungspotenzial besitzt und der Gesprächsleitende dabei hilft dieses bei seinem Gegenüber freizusetzen und den natürlichen Veränderungsprozess zu fördern. Ziel ist die Unterstützung zur Befreiung von ambivalenten inneren Konflikten und die Förderung von Veränderungsprozessen. Die Gespräche werden mittels gezielter Fragen und Interventionen vorangetrieben, aber das Gegenüber bleibt immer autonom.

Dabei beruht das Konzept auf fünf Prinzipien:

  1. Empathie ausdrücken
  2. Diskrepanzen entwickeln
  3. Beweisführungen vermeiden
  4. Den Widerstand akzeptieren und aufnehmen
  5. Selbstwirksamkeit fördern

(vgl. Miller/Rollnick 2015, S. 15 ff.)

Aufgrund der oben geschilderten Prinzipien, kann die motivierende Gesprächsführung in einem PA Gespräch wie folgt integriert werden.

Beispiel:

  • Schilderung der herausfordernden Situation durch die Studierende – PA hört aufmerksam und empathisch zu.
  • Die PA fördert die Entwicklung von Diskrepanzen (Missverhältnis zwischen zwei Sachen) welche die Handlungsweise der Studierenden beeinflusst. Wertevorstellungen versus eigenem Handeln.
  • Handlungsweisen müssen kommuniziert und reflektiert werden.
  • Die PA unterstützt die Studierende in einer wertfreien Bewusstseinsmachung
  • Die PA muss eine neutrale Rolle einnehmen, die Studierende nicht beeinflussen. Wichtig ist es gemeinsam eine Wertediskussion zu führen, um mögliche Handlungsalternativen zu gestalten.

Gemeinsame Ziele und Strategien können erarbeitet werden, die Rolle der PA ist es die Studierende zu begleiten und zu unterstützen.

 

 

5.3      Erfahrungswissen – Woran erinnere ich mich, was kenne ich aus ähnlichen Situationen?

  • Die PA war selber einmal in der gleichen Rolle – Auszubildende –  und kann sich gut in die Studierende hineinversetzen. (Überforderung/Transfer Theorie und Praxis/emotionale Belastung)
  • Die PA kann sich erinnern, als sie neu in dieser Institution war und kennt die Schwierigkeiten und Unsicherheiten bei der Umsetzung des QM.
  • Die formalen Vorgaben eines Austauschgesprächs der Institution kennen. 
  • Die Fähigkeit Austauschgespräche vorzubereiten und diese Gespräche zu führen.
  • Damit die PA die Studierende während dem Gespräch unterstützen kann, ist eine gemeinsame Vorbereitung wichtig. Dadurch kann eine gemeinsame Haltung entwickelt und das Vorgehen besprochen werden. Die Studierende erlangt dadurch Sicherheit .

 

5.4      Organisations- und Kontextwissen – Welche Rahmenbedingungen beeinflussen mein Handeln?

  • Wöchentliches PA Gespräch von einer Stunde, dies ist festgelegt im Ausbildungskonzept
  • Ausbildungsstand der Studierenden kennen und berücksichtigen / Vorgaben der FH an die Studierende
  • Kompetenzprofil der PA
  • QM / Vertraut sein mit den Strukturen und dem Auftrag der Institution
  • Berufskodex Avenir social

 

5.5      Fähigkeiten – Was muss ich als professionelle Fachperson können?

  • Kompetenzprofil der PA
  • Interdisziplinär Zusammenarbeiten
  • Fähig sein Beziehungen zu gestalten, Vertrauen aufzubauen und wertschätzend im Umgang mit meinem Gegenüber zu sein
  • Emphatischer und wertschätzender Umgang mit der Studierenden unter Berücksichtigung ihrer speziellen Rolle Teammitglied/Studierende
  • Fähig sein, sich selber zu reflektieren und Feedbacks zu geben
  • Vertrauen in die Fähigkeiten und Rückmeldungen der anderen Teammitgliedern

 

 

5.6      Organisationale, infrastrukturelle, zeitliche, materielle Voraussetzungen – Womit kann ich handeln?

  • PA Sitzung: das Austauschgespräch vorbereiten
  • PA Sitzungen finden regelmässig statt und werden als Arbeitszeit aufgeschrieben.
  • Austausch mit der Bezugsperson der Wohngruppe 
  • Der Sitzungstermin für das Austauschgespräch ist allen Teilnehmern frühzeitig bekannt, die Einladung wird per Mail versandt.
  • Der Sitzungsraum wird je nach Anzahlt Teilnehmern gewählt, es soll für alle genügend Raum vorhanden sein.
  • Zu Beginn des Gesprächs wird der zeitliche Rahmen besprochen.
  • Es wird ein Sitzungsprotokoll erstellt und an allen Teilnehmern versandt.
  • Das Protokoll wird im MAR Ordner elektronisch abgelegt.

 

5.7      Wertewissen – Woraufhin richte ich mein Handeln aus? Welches sind die zentralen Werte in dieser Situation, die ich als handelnde Fachperson berücksichtigen will?

  • Vertrauen- und Beziehungsaufbau zwischen Studierende und PA, wichtig sind Ehrlichkeit und Transparenz
  • Vertrauen in die Selbstbestimmung und Selbstentfaltung (Aktualisierungstendenz)
  • Menschenbild – eigene Haltung entwickeln – wiederkehrende Auseinandersetzung in den PA Gesprächen / Vorleben in der Praxis
  • Berufskodex der Sozialen Arbeit – Auseinandersetzung mit der eigenen Berufsethik
  • C. Rogers Wertschätzung, Kongruenz, Empathie im Gespräch

Das Ausbildungskonzept wird eingehalten / Ein Arbeitsbündnis ist hergestellt / Die Bedingungen für die Weiterentwicklung des Habitus sind gegeben
Die Studierende und die PA kommen beide vorbereitet ins PA Gespräch, das Thema war beiden bekannt. Die PA Gespräche finden regelmässig statt, die Studierende arbeiten in der Regel ein mal wöchentlich mit ihrer PA zusammen.

Die Beziehung zwischen Studierende und PA ist gefestigt
Durch die vertrauensvolle Beziehung war es der Studierenden möglich ihre Unsicherheit anzusprechen, ohne an ihrem Selbstwert zu zweifeln. Es besteht ein gegenseitiger wertschätzender Umgang und für die PA ist es wichtig die Studierende in ihrem Lernprozess zu begleiten

PA nimmt ihre Funktion als Gestalterin des Lernprozesses wahr / Beidseitige, ausgeglichene Kommunikation findet statt
Die PA war erstaunt, dass die Studierende mit der Teilnahme an einem Ausbildungsgespräch überfordert war. PA nimmt die Unsicherheit der Studierenden ernst und es wird gemeinsam nach Lösungen gesucht. Während des ganzen PA Gespräches war die Kommunikation ausgeglichen und sachlich.

Die Studierende wird an ihren Veränderungsbedarf herangeführt – Entwicklungsschritte werden angeregt / Der Studierenden werden bewusst Lernfelder angeboten und im PA Gespräch reflektiert
Sich auf den Vorschlag des Modellieren einzulassen, war für die Studierenden hilfreich, so kann sie für sie wichtige Informationen sammeln und diese Erfahrung für ihre professionelle Entwicklung nutzen.

Verantwortlichkeiten der Beteiligten sind geklärt / Die Reflexionsfähigkeit der Studierenden wird gefördert / Erarbeitete Lösungen können bei zukünftiger Fragestellung angewandt werden
Durch das positive Verständnis der PA, konnte die Studierende gestärkt und motiviert die PA Sitzung verlassen. Die Studierende konnte die Situation im PA Gespräch reflektieren und wichtige Erfahrungen für zukünftige Problemlösungen machen.           

  • Rollenspiel in einer PA Sitzung
  • Die Studierende präsentiert ihre Vorbereitung in der Teamsitzung und fordert ein Feedback ein.
  • Alle Studierenden FH und HF treffen sich regelmässig um herausfordernde Situationen zu besprechen.
  • Die PA hätte im Vorfeld auf die Lernbiografie eingehen können und mögliche Erfahrungen bei Sitzungsteilnahmen erfragen können.
  • Lernfelder für die Studierende gestalten und die Reflexion der Lernfelder ausbauen. 
  • Ein spezielles Raster für die Reflexion erstellen.
  • Avenir Social (2010) Berufskodex Soziale Arbeit Schweiz, Bern: o.O.
  • Bandura, Albert (1977): Social learning theory. Englewood Cliffs, N. J.: Prentice Hall. Dt. Sozialkognitive Lerntheorie. Stuttgart: Klett-Cotta
  • Jennert (2008). In Roth, Claudia / Merten, Ueli (Hrsg.) (2014): Praxisausbildung konkret. Am Beispiel des Bachelor in Sozialer Arbeit der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW. Verlag Barbara Budrich, Opladen Berlin, Toronto.
  • Jonas, K. / Brömer, P. (2002): Die sozial-kognitive Theorie nach Bandura. In: Frey, D. / Irle, M. (Hrsg.). Theorien der Sozialpsychologie. Bd. 2: Gruppen-, Interaktions- und Lerntheorien. Bern: Hans Huber.
  • Miller, W.R., Rollnick S. (2015). Motivierende Gesprächsführung. 3. Auflage. Freiburg im Breisgau: Lambertus.
  • Rogers, Carl (2007): Therapeut und Klient. Grundlagen der Gesprächspsychotherapie. 22. Aufl. Frankfurt am Main: Fischer Verlag.
  • Tameling, Rainer (2014): Stress und Stressbewältigung: Die Stresstheorien von Richard S. Lazarus und Aaron Anonovsky. Hamburg: disserta Verlag

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