Erste Sequenz
Die PA begrüsst die Studierende zum Gespräch. Gemeinsam besprechen beide, wie sie die kommenden eineinhalb Stunden gestalten wollen und einigen sich auf eine lineare Vorgehensweise (Kompetenzeinschätzungen Punkt für Punkt durchgehen und daraus Ziele für das erste Studienjahr ableiten).
Reflection in Action
- Emotion SpiA: neugierig der Situation und der Vorgehensweise der PA gegenüber; wohlwollend gegenüber PA; entspannt
- Emotion PA: verlegen bezüglich ihrer Rolle als PA; müde aufgrund des unruhigen Nachtdienstes; neugierig der Situation gegenüber, naiv bezüglich der Rollenerwartungen
- Kognition PA: kritisch der Rollenkonstellation gegenüber (was erwartet SpiA von ihr, kann PA ihrer Rolle gerecht werden); bezüglich der Kompetenzerwerbsplanung gut vorbereitet, bezüglich der Vorgehensweise eher nicht
Zweite Sequenz
In relativ entspannter Stimmung starten sie mit den ersten Kompetenzen. Im Verlauf des Durcharbeitens stellt sich heraus, dass sich PA und Studentin bezüglich der Einschätzungen recht einig sind, die Studentin sich tendenziell selber etwas kritischer einschätzt.
Reflection in Action
- Emotion SpiA: leicht angespannt, wirkt aber motiviert
- Emotion PA: wird immer verkrampfter und fühlt sich zunehmend unwohler in ihrer Rolle als PA; Verlegenheit nimmt zu
- Kognition PA: herausfordernde Situation; findet es schwierig von der Mitarbeiterinnenebene (Arbeitskollegin) zur PA-Rolle zu wechseln und äussert dies auch; will Kompetenzplanung hinter sich bringen.
Dritte Sequenz
Die PA spricht Befindlichkeit an. Sie äussert ihre Schwierigkeit damit, eine Mitarbeiterin mit so viel Berufserfahrung und eigener Erfahrung als PA zu bewerten, obwohl beide im Berufsalltag gleichgestellt sind. Die Studierende äussert, dass sie keine Probleme damit hat, Bewertungen der PA anzunehmen, allerdings ihre Bedenken verstehen könne. Nach diesem kurzen Austausch über die Befindlichkeit arbeiten beide an der Kompetenzeinschätzung weiter.
Reflection in Action
- Emotion SpiA: fühlt sich wohl durch die Klärung der beidseitigen Befindlichkeit
- Emotion PA: erleichtert, weil Befindlichkeit angesprochen und positiv beantwortet wurde; irritiert, weil der Anspruch vorhanden ist eine gute Begleitung zu gewährleisten aber Weg der Umsetzung noch unklar ist; Ärger über Situation in der Institution, die PA in diese „unangenehme Lage“ bringt
- Kognition PA: immt Situation als teilweise geklärt wahr aber abgelenkt, da Gedanken zur ungeklärten PA-Rolle trotzdem weitergehen
Vierte Sequenz
Weiterführung der Kompetenzeinschätzung, Abarbeiten der Traktandenliste. Nach eineinhalb Stunden sind die Kompetenzen durchgearbeitet, es ergeben sich allerdings wenige Felder mit einem klaren Entwicklungsbedarf.
Reflection in Action
- Emotion SpiA: zufrieden, dass Kompetenzeinschätzung abgeschlossen ist; aufgeschlossen gegenüber Situation
- Emotion PA: erschöpft aufgrund des konzentrierten Arbeitens und durch das gleichzeitige Abschweifen ins Thema Rollenklärung; erleichtert durch Erreichen des zuvor festgelegten Ziels des Gesprächs (lineares Durchbesprechen der Kompetenzen); angespannt bezüglich des „dünnen“ Resultats (unzufrieden mit Ergebnis)
- Kognition PA: der PA wird klar, dass wenig Handlungsspielraum bezüglich der Konstellation PA/SpiA vorhanden ist; die PA ist immer noch etwas abgelenkt, beschäftigt sich mit der Frage, wie man etwas an der Situation ändern könnte.
Fünfte Sequenz
Die PA schlägt der Studierenden vor, dass auch noch die Teamleiterin zur Festlegung der Ziele beigezogen wird, mit der Begründung, allenfalls blinde Flecken aufzudecken. Die SpiA ist bereit, sich auf diesen Vorschlag einzulassen. Die genaue Vorgehensweise wird noch nicht besprochen, das PA-Gespräch im „offiziellen“ Rahmen beendet ohne einen nächsten Termin abzumachen, da eine vorherige Absprache mit der Teamleiterin erforderlich ist.
Reflection in Action
- Emotion SpiA: geduldig, wohlwollend gegenüber PA, motiviert bezüglich Zukunft
- Emotion PA: unsicher über den eigenen Vorschlag aber entspannter bezüglich Zukunft der Gespräche; stolz darauf, eine Idee zur Weiterführung gehabt zu haben, Unzufriedenheit, weil Verlauf des Gesprächs nicht den eigenen Anforderungen an PA-Rolle entsprochen hat; Ungeduldig bezüglich des noch wenig fortgeschrittenen Ergebnisses des Gesprächs.
- Kognition PA: Irritation kleiner, weil PA noch eine Idee hatte, um sinnvolle Ziele formulieren zu können.